Eigentlich sollte der Text »Ein politisierter Osterstrauß« nur ein Blogpost für »Glitzerwasser« und die »Achse des Guten« werden und in der Hauptsache, wie das bei Texten dieser Art üblich ist, Tagesaktuelles besprechen, mit Rückgriffen auf die zur Herleitung notwendigen Erkenntnisse und Erfahrungen aus der Vergangenheit. Doch dann kam es anders. Zu viele Fragen, zu viele Aspekte konnten nicht in der Form eines Blogpost erzählt werden, es wurde eine Serie daraus, die wiederum als Vorlage für dieses Buch diente. Quentin Quencher taucht ein in seine Kindheitserinnerungen, im Buch als Prologe der eigentlichen Geschichte seines Ausreiseantrages in der DDR vorangestellt. Schon hier wird klar, er konnte nur diesen Weg gehen. Irgendwas, wohl ein besonderes Verlangen nach Freiheit, war ihm in die Wiege gelegt, er konnte nicht anders als diesem Verlangen nachgeben, dabei immer seine Mitmenschen kritisch beäugend, ob denen nicht das sich einrichten im Mitläufertum oder im Opportunismus, was gerade in totalitären Gesellschaften besonders ausgeprägt ist, viel wichtiger als der Wunsch nach Freiheit ist. Die Geschichte ist auch eine Momentaufnahme eines vergangenen Staates, einer vergangenen Gesellschaft, zu Beginn der achtziger Jahre, zu einer Zeit in der sich die politischen Blöcke, Ost wie West, verfestigt hatten und kaum jemand erwartete, dass sich dies in absehbarer Zeit ändert. Die Menschen richteten sich in ihrer Welt ein, in der die sie kannten und erlebten, nur wenige halten das nicht aus, der Ruf der Freiheit ist stärker. Doch gerade diese, oft als Dissidenten unzureichend beschriebenen Personen, wirken dann wie ein Massenkristall, das aber wächst und wächst, um später zu einer richtigen Massenbewegung zu werden.
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