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»Ich versuche, wahr und einfach zu sein. Aber manchmal habe ich keinen Schutzmantel um mich.« Angela Winkler. Eigentlich führt die Schauspielerin Angela Winkler mehr als ein Leben: für die Bühne, für den Film - und gleichermaßen für ihre Familie. In »Mein blaues Zimmer« erzählt sie von diesen Leben, nimmt uns mit hinter die Kulissen ihres geliebten Theaters und berichtet von den Erfahrungen, die sie zu der starken Frau gemacht haben, die sie heute ist. Winkler erzählt so warmherzig wie offen von all den Dramen, wie sie im Leben so plötzlich eintreten: den verpassten Augenblicken, Möglichkeiten…mehr

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Produktbeschreibung
»Ich versuche, wahr und einfach zu sein. Aber manchmal habe ich keinen Schutzmantel um mich.« Angela Winkler. Eigentlich führt die Schauspielerin Angela Winkler mehr als ein Leben: für die Bühne, für den Film - und gleichermaßen für ihre Familie. In »Mein blaues Zimmer« erzählt sie von diesen Leben, nimmt uns mit hinter die Kulissen ihres geliebten Theaters und berichtet von den Erfahrungen, die sie zu der starken Frau gemacht haben, die sie heute ist. Winkler erzählt so warmherzig wie offen von all den Dramen, wie sie im Leben so plötzlich eintreten: den verpassten Augenblicken, Möglichkeiten und Unglücken ebenso wie von den Glücksmomenten, Erfolgen und prägenden Begegnungen. Sie erinnert sich an ihre Anfänge als Schauspielerin am legendären Theater in Castrop-Rauxel und beim Neuen Deutschen Film, an die vielen fast verfallenen Häuser in Italien und Frankreich, die sie gemeinsam mit ihrem Mann umgebaut und zum Leben erweckt hat, und lässt uns an ihrer Liebe zur Natur teilhaben. Wir stehen mit ihr auf der Bühne und vor der Kamera, begleiten sie bei ihrer Zusammenarbeit mit Regisseuren wie Peter Zadek, Klaus-Michael Grüber, Robert Wilson oder Volker Schlöndorff - und bei ihren kleinen und großen Fluchten aus dem Theaterbetrieb. Einfühlsam, auf ihre ganz eigene Art, erzählt sie von ihrer Familie, ihrer Mutter, die über 100 Jahre alt wurde, von der Geburt ihrer vier Kinder und nicht zuletzt vom Alt-Sein als Künstlerin. So lernen wir Angela Winkler als außergewöhnliche Frau kennen, die mit eigenem Kopf durch die Welt geht und den Zwängen des Lebens bis heute so viel Eigenwilligkeit wie möglich entgegensetzt.

Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in A, B, CY, D, DK, EW, E, FIN, F, GR, IRL, I, L, M, NL, P, S, SLO, SK ausgeliefert werden.

Autorenporträt
Angela Winkler, geboren 1944 in Templin, zählt zu den großen Schauspielerinnen unserer Zeit. Durch Rollen in den Volker-Schlöndorff-Filmen »Die verlorene Ehre der Katharina Blum« und »Die Blechtrommel« wurde sie in den 1970er-Jahren zu einem nationalen wie internationalen Star. Doch ihre Liebe galt und gilt dem Theater. Von Kritikern und Publikum gleichermaßen gefeiert, arbeitete sie mit berühmten Regisseuren wie Peter Zadek, Klaus-Michael Grüber, Luc Bondy oder Robert Wilson zusammen. 2011 veröffentlichte sie ihr Debütalbum mit Chansons.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 17.10.2019

Als Hamlet kämpft sie gegen das Herkuleskraut
Der Zettel im Schuh macht stolz: Angela Winkler erzählt ihr Leben in "Mein blaues Zimmer"

Als Sigmund Freud notierte, "Wenn jemand spricht, wird es hell", dachte er natürlich nicht an Angela Winkler, aber der Satz passt bestens auf sie: Das Leuchten der Freiheit ist immer um die Figuren, in die sie sich, intensiv wie schwerelos, verwandelt. Sie gehört zu den größten Schauspielerinnen unserer Zeit. Wie viel Kraft und Hingabe es sie gekostet hat, dies zu werden und zu bleiben, welche glücklichen Umstände dabei halfen, erzählt sie jetzt in dem Buch "Mein blaues Zimmer" - ohne dass es angestrengt wirkt oder für die Leser anstrengend wird.

Für diese episodenhaften "Autobiographischen Skizzen" hat sie sich nicht nur bis zu ihren Anfängen zurück erinnert, sondern sie zitiert auch passagenweise aus den Schulheften, in die sie seit Jahren tagebuchartige Aufzeichnungen schreibt. In solche Hefte überträgt sie überdies die Texte ihrer Rollen, die, indem sie durch die Hand aufs Papier fließen, zu ihren eigenen werden, ob sie nun eigentlich von Shakespeare oder Brecht, von Ibsen oder Else Lasker-Schüler stammen. Angela Winkler ist im schönsten Sinn des Wortes eine Handarbeiterin, als Schauspielerin wie als Bäuerin oder Teilzeit-Restauratorin: "Ich mache so viel mit den Händen. Die sind breit und kräftig wie Arbeiterhände. Schon als ich jung war, traten die Adern hervor, die Fingernägel sind kurz, wenn sie wachsen, brechen sie gleich ab, eben weil ich keine Arbeitshandschuhe anziehe."

Memoiren im herkömmlichen Sinn waren von ihr nicht zu erwarten und sind es auch in diesem schönen, beseelten, zusammen mit der Dramaturgin Brigitte Landes entstandenen Band nicht geworden. So unabhängig Angela Winkler in ihrem Leben und in ihrer Kunst ist, so frei und eigenständig sind ihr auch diese Betrachtungen gelungen. Geboren wurde sie 1944 in Templin, die Familie floh nach Hamburg, zog später nach Erlangen, wo der Vater Amtsarzt wurde. Zu seinem Unwillen nahm sie in Stuttgart und München Schauspielunterricht. Sie wurde nach Kassel und Castrop-Rauxel, 1971 dann an die Berliner Schaubühne engagiert. Dort war freilich nicht Peter Stein, der künstlerische Leiter, ihr bevorzugter Regisseur, sondern Klaus Michael Grüber: "Bei Grüber fühlte ich mich sofort aufgehoben. Ich musste gar nicht spielen. Ich konnte endlos lange Pausen machen, ohne dass er mich gestört hat. ,Sei einfach und stolz' hat Grüber mir auf einen kleinen Zettel geschrieben. Den steckte ich bei jeder Aufführung in meinen Schuh."

In sehr direkten, subjektiven Beobachtungen erzählt Angela Winkler von ihrem beruflichen wie ihrem privaten Dasein. Sie nimmt alles, was geschieht, persönlich und wandelt es aus ihrer speziellen Perspektive ins Allgemeingültige um - ohne Grenzen, ohne Zwänge, ohne Schutzmantel, aber mit einem offenen, weiten Blick.

Ihre Notate sind assoziativ bis zur reflektierten Sprunghaftigkeit, ungebunden im freimütigen Glauben an die eigene Leidenschaft und Wahrheit. Ohne Klatsch und Tratsch spricht sie von Ereignissen vor und hinter dem Vorhang und wie angenehm zum Beispiel für sie die Zusammenarbeit mit Peter Zadek war, der außer Grüber zu ihrem wichtigsten Regisseur wurde - und sie 1999 als Hamlet besetzte. Auch Robert Wilson wusste sie zu schätzen, vertraute der Mittsechzigerin 2011 am Berliner Ensemble Wedekinds Männerphantasie Lulu an. Sie bewältigte selbst diese Herausforderung souverän. Ob Burgtheater Wien, Schauspielhaus Hamburg, Deutsches Theater Berlin, überall wird Angela Winkler gefeiert. Langfristig geblieben ist sie jedoch seit 1980 an keinem Haus: "Ich will zwar nicht fest in einem Ensemble sein, aber ich brauche Partner. Ich muss jemandem zuhören können. Wenn ich jemandem zuhören kann, kann ich auch mit ihm spielen. Wenn ich seine Art zu denken oder zu sprechen nicht verstehe, fällt es mir schwer, und ich will es auch nicht. Die Kunst von Peter Zadek und Klaus Michael Grüber bestand auch darin, ein Ensemble zu bilden, Schauspieler zu suchen, die miteinander spielen konnten und ich mit ihnen."

Angela Winkler wirkte außerdem in vielen Filmen mit, so in "Die verlorene Ehre der Katharina Blum" (1975) - danach erhielt sie "schlimme Briefe, sogar nach Hause, in denen ich als Kommunistensau und Terroristin beschimpft wurde" -, oder in "Die Blechtrommel" (1979), beide von Volker Schlöndorff, zuletzt mit Tilda Swinton und Ingrid Caven in "Suspiria" (2018) von Luca Guadagnino. Die Triumphe allerdings sind ihr nie zu Kopf gestiegen, haben sie nicht abgehoben werden lassen: "Ich verdanke meiner Faulheit und meinem Leichtsinn, dass ich nicht in die Falle gegangen bin. Meine Bodenständigkeit bindet mich an konkrete Dinge."

Mit ihrem Mann, dem Bildhauer Wigand Wittig, wohnt sie in Deutschland, Frankreich, Italien, hat bald die vier Kinder mit dabei, darunter die heutige Schauspielerin Nele Winkler, die mit dem Down-Syndrom geboren wurde: "Alle sieben Jahre sind wir umgezogen, haben zusammen alte, verfallene Häuser aufgebaut, und kaum waren sie fertig, sind wir weitergezogen." Den Wechsel zwischen den unterschiedlichen Daseinsformen - sie stieg quasi mit dreckigen Gummistiefeln von der häuslichen Baustelle oder aus dem Blumenbeet in der Auvergne ins Flugzeug nach Wien zum Burgtheater - hat sie stets geliebt: "Ich brauche den frischen Wind, um im Theater zu arbeiten." Auch ihre Rollen haben davon profitiert: "Sagt Hamlet einen Satz über das Unkraut, sehe ich das Herkuleskraut vor mir, das keine Feinde hat, riesengroß und nicht auszurotten ist."

Als wäre es das selbstverständlichste von der Welt, hat sich Angela Winkler ihre eigene Zeit und ihren eigenen Raum geschaffen, und wie sie darüber schreibt, verführt dazu, ihr ohne Einwände zu folgen. Die flüchtige Kunst der Schauspielerei will sie gar nicht erklären, obwohl sie diese dermaßen grandios beherrscht: "Das Theater nehme ich so ernst wie mein Leben. Die Entscheidung, Theater zu spielen, fällt mir nie leicht. Mir ist Theater zu wichtig, und vielleicht bin ich gar keine richtige Schauspielerin."

Nein, möchte man ausrufen, wer denn sonst als sie! Es ist wohl dieser stete Zweifel am eigenen Können, der die große Künstlerin zu einer besonderen macht. Ergänzt mit zahlreichen Szenen- und privaten Fotos, nur leider ohne Rollenverzeichnis (empfohlen sei diesbezüglich die Homepage der Berliner Akademie der Künste, der Angela Winkler seit 2010 als Mitglied angehört), ist dieses Buch ein Geschenk - neugierig und diskret, sinnlich und beredt, von generöser Art und mit dem Charme reinster Lebensfreude erfüllt.

IRENE BAZINGER

Angela Winkler: "Mein blaues Zimmer". Autobiographische Skizzen. Mit Brigitte Landes.

Verlag Kiepenheuer & Witsch, Köln 2019. 240 S., Abb., geb., 22,- [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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»So verbinden sich die Episoden aus dem Leben mit der Liebe zur Kunst zu einem autobiografischen Skizzenbuch, das trotz aller literarischen Leichtigkeit nie oberflächlich daherkommt.« Rolf-Ruediger Hamacher Kölnische Rundschau 20200714