Als Ernst Cassirer im April 1945 starb, fanden sich in seinem Nachlaß keinerlei autobiographische Notizen. Cassirer hat, so seine Ehefrau Toni, "niemals ein autobiographisches Wort geschrieben, und er hat auch gar nicht autobiographisch gedacht". Inzwischen liegt eine ganze Reihe von Gesamtstudien oder Interpretation vor, die zumindest den Anspruch haben, einen Überblick über das Lebenswerk eines der wichtigsten Philosophen des 20. Jahrhunderts zu geben. Doch für diejenigen Leserinnen und Leser, die sich für den nicht zuletzt für das Spätwerk Cassirers eminent wichtigen biographischen Hintergrund interessieren, bleiben die Erinnerungen Toni Cassirers, in denen sie ein Bild des großen Gelehrten in seinem privaten wie wissenschaftlichen Umfeld zeichnet, die einzige Quelle. Toni Cassirer hat ihr Typoskript unter dem Titel "Aus meinem Leben mit Ernst Cassirer" zunächst im privaten Rahmen verteilt; einer Veröffentlichung in Deutschland hatte sie nicht zugestimmt. Der Enkel Peter Cassirer gibt in einer Vorbemerkung zur vorliegenden Ausgabe über die Gründe Auskunft, die dennoch zur Erstveröffentlichung geführt haben. "Mein Leben mit Ernst Cassirer" erschien 1981 mit einigen Kürzungen. Die Neuausgabe bietet nun erstmals den vollständigen Text des 1948 fertiggestellten Typoskriptes. Beigegeben ist eine Übersicht über sämtliche Schriften Ernst Cassirers.
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