»Der Duft von Weihnachten, der kann vieles sein. Für manche riecht der Advent nach Schnee, für manche nach Schokolade, nach Orangen oder Bratäpfeln. In jedem Fall aber löst er ein wohlig warmes Gefühl der Erinnerung an die Kindheit aus. Erinnerungen an eine zauberhafte Zeit, voller Wunder und
Mysterien, die die Fantasie beflügelte und für die es keine Erklärungen gab.«
Schon diese Einleitung im…mehr»Der Duft von Weihnachten, der kann vieles sein. Für manche riecht der Advent nach Schnee, für manche nach Schokolade, nach Orangen oder Bratäpfeln. In jedem Fall aber löst er ein wohlig warmes Gefühl der Erinnerung an die Kindheit aus. Erinnerungen an eine zauberhafte Zeit, voller Wunder und Mysterien, die die Fantasie beflügelte und für die es keine Erklärungen gab.«
Schon diese Einleitung im Buch hatte mich bei meinen innersten Vorweihnachtsgefühlen gepackt. Düfte, Kindheitserinnerungen, Wunder – gerne werde ich alle Jahre wieder vor Weihnachten zum Kind und lasse mich verzaubern. Beim Lesen hatte ich den Eindruck, dass es der Autorin ähnlich geht.
Johanna Maier ist eine österreichische Spitzenköchin. Ich muss gestehen, dass ich zuvor noch nie von ihr gehört hatte, allerdings kenne ich mich in der gesamten Szene nicht aus und bei Rezepttipps ist es mir völlig egal, von wem sie kommen. Hauptsache lecker ;-) Das Buch hatte mich wegen des Weihnachtsthemas interessiert, aber ich kann sagen, dass mir Frau Maier beim Lesen sehr sympathisch geworden ist.
Das Buch gliedert sich in drei große Kapitel. Im ersten teilt die Autorin Weihnachtserinnerungen aus der eigenen Kindheit, im zweiten denkt sie zurück an Weihnachten mit ihren Kindern und im dritten steht die Weihnachtszeit mit ihren Enkeln im Fokus. Alles sehr persönlich geschrieben und mit zahlreichen stimmungsvollen Bildern und Fotos untermalt.
Im Rahmen der Erinnerungen wird der Leser mit Bräuchen und Traditionen im Salzburger Land bekanntgemacht. Ich lese über Raunächte und räuchern, über viel Schnee, Waldspaziergänge, Kulissen wie aus dem Bilderbuch und staune leicht neidisch über diese für mich als Städterin exotische Welt. Dazu gibt es Lieder, Geschichten und Gedichte, Tipps zum Schmücken und Basteln und natürlich reichlich Rezepte.
Da wird gekocht und gebacken, auch selbstgemachte Getränke (mit und ohne Alkohol) fehlen nicht. Zu jedem Rezept gibt es ein appetitanregendes Foto, die Beschreibungen sind gut und übersichtlich. Kochanfänger dürften aber vermutlich an der ein oder anderen Stelle ein Fragezeichen im Gesicht haben, etwas Erfahrung ist schon hilfreich und auch der Einkaufszettel für die benötigten Zutaten wird schon mal etwas länger. Dazu kommt: Frau Maier nutzt in vielen Rezepten selbstgefertigte Würzmischungen. Da steht dann beispielsweise bei den Zutaten „½ TL Bauerngartensalz“. Im Anhang lese ich, dass dieses Salz aus Steinsalz, Schnittlauch, Petersilie, Liebstöckel, Bärlauch, Quendel, Oregano, Holunderblüten, Ringelblumen und Angelikawurzel gemischt ist. Ich kann nun entweder die Mischung über die Homepage von Frau Maier bestellen oder mich mit den einzelnen Gewürzen selber ans Abschmecken machen. Einige davon haben allerdings bisher noch nie in meinem Gewürzschrank gewohnt. Wie gesagt, etwas Erfahrung ist schon gut.
Auch die Aufmachung des Buchs ist sehr gelungen. Der Einband macht einen hochwertigen Eindruck, die Seiten sind mit festlichen Ornamenten verziert und immer wieder sind Abschnitte in festlicher Goldschrift geschrieben. All das macht das Buch zu einem Schmuckstück im Regal und zu einem schönen Geschenk.
Fazit: Ein sehr schöner und stimmungsvoller Begleiter durch die Weihnachtszeit, mit zahlreichen Anregungen und Rezepten.