Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Theologie - Historische Theologie, Kirchengeschichte, Note: 12, Universität Kassel (Institut für evangelische Theologie), Veranstaltung: Geschichte der christlichen Mystik, Sprache: Deutsch, Abstract: Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, einen Überblick über das Leben, die Person und die Werke von Meister Eckhart zu geben und anhand der Grundstrukturen seines theologischen Denkens sowohl die Position Eckharts als auch die Faszination, die ihm immer noch anhaftet, zu klären. Als Ausgangspunkt dieser Ausarbeitung dient die Biographie Meister Eckharts. Im Anschluss daran werden die lateinischen und deutschen Werke Eckharts kurz vorgestellt, da sein Gesamtwerk höchst umfangreich ist. Das Hauptaugenmerk dieser Arbeit liegt auf den Grundstrukturen des theologischen Denkens Meister Eckharts. Besonders zwei dieser Grundstrukturen, die gelâzenheit und abegescheidenheit, sollen näher betrachtet werden. An diesen beiden für Eckhart wichtigen Begriffen soll seine theologisch-mystische Denkweise beleuchtet werden. Abschließend wird die Wirkungsgeschichte Meister Eckharts betrachtet sowie eine Schlussbetrachtung formuliert. Meister Eckhart hat ,als Mystiker, Theologe und Prediger ,für viele Menschen immer noch eine große Bedeutung. In der Tat ist die Faszination, die Eckhart auf die Menschen ausübt, bis heute ungebrochen. Und dies, obwohl seine im dreizehnten Jahrhundert verfassten Texte auf den ersten Blick etwas holprig erscheinen mögen. Er beeinflusste unter anderem Johannes Tauler, Heinrich Seuse, Luther, Hegel und Schopenhauer – die Liste ließe sich noch fortsetzen. Liest man Luthers Schrift Theologia deutsch, die er 1516/1518 verfasste, so findet man deutliche Spuren von Eckharts Denken. Meister Eckhart wird oft als der bedeutendste deutschsprachige Mystiker angesehen. Seine Schriften besitzen eine ungeheure Sprachgewalt und beeinflussten Sprache und Literatur nachhaltig. Eckhart verknüpfte darin Theologie und Philosophie auf das Kunstvollste miteinander. Aufgrund einer päpstlichen Bulle, die ein Jahr nach seinem Tod erlassen wurde, gerieten seine Schriften vorübergehend in Vergessenheit. Im neunzehnten Jahrhundert erlebten sie jedoch eine Renaissance.