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Die Melancholie hat in nahezu allen Epochen der europäischen Kulturgeschichte ein besonderes Interesse erfahren - unabhängig davon, ob sie als psychophysische Erkrankung, als dauerhafte Charakteranlage oder als transitorische Seelenstimmung betrachtet wurde.
Auch Goethe setzt sich in seinem literarischen Werk intensiv mit den unterschiedlichen Erscheinungsformen der Melancholie auseinander. Bemerkenswert ist dabei vor allem, wie konsequent er auf antike, mittelalterliche und zeitgenössische Melancholiekonzepte zurückgreift, wie exakt er die Protagonisten seiner Dichtungen nach diesen…mehr

Produktbeschreibung


Die Melancholie hat in nahezu allen Epochen der europäischen Kulturgeschichte ein besonderes Interesse erfahren - unabhängig davon, ob sie als psychophysische Erkrankung, als dauerhafte Charakteranlage oder als transitorische Seelenstimmung betrachtet wurde.

Auch Goethe setzt sich in seinem literarischen Werk intensiv mit den unterschiedlichen Erscheinungsformen der Melancholie auseinander. Bemerkenswert ist dabei vor allem, wie konsequent er auf antike, mittelalterliche und zeitgenössische Melancholiekonzepte zurückgreift, wie exakt er die Protagonisten seiner Dichtungen nach diesen Mustern modelliert und wie umfassend er über die Möglichkeiten einer "melancholiefreien" Existenz nachdenkt.

Die vorliegende Studie untersucht Goethes Romane von den »Leiden des jungen Werther« über »Wilhelm Meisters Lehrjahre« bis zu den »Wahlverwandtschaften«; das Singspiel »Lila« sowie die Dramen »Torquato Tasso« und »Faust« vervollständigen das Spektrum. Alle Dichtungen werden im Horizont ihrer jeweils spezifischen Melancholie-Thematik analysiert und einer ebenso differenzierten wie weitausgreifenden Gesamtinterpretation unterzogen. Goethes literarisches Schaffen rückt erstmals in einen psychologischen, philosophischen und medizinischen Problemzusammenhang, der für das späte 18. und frühe 19. Jahrhundert von fundamentaler Bedeutung ist.


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Autorenporträt
Goethe setzt sich in seinem literarischen Werk intensiv mit den unterschiedlichen Erscheinungsformen der Melancholie auseinander. Bemerkenswert ist dabei vor allem, wie differenziert er auf antike, mittelalterliche und zeitgenössische Melancholiekonzepte zurückgreift, wie exakt er die Protagonisten seiner Dichtungen nach diesen Mustern modelliert und wie umfassend er über die Möglichkeiten einer >melancholiefreien< Existenz nachdenkt. Die vorliegende Studie rückt Goethes literarisches Schaffen erstmals in einen kulturhistorischen Problemzusammenhang, der für das späte 18. und frühe 19. Jahrhundert von fundamentaler Bedeutung ist.
Rezensionen
"Valks Dissertation [bietet] nach der Relevanz ihres thematischen Programms und dessen besonnener Umsetzung im Dreischritt von Genese, Symptomatik und Therapie eine bislang entbehrte Überblicksdarstellung, auf die man sich in der Goetheforschung noch oft beziehen wird."
In: Zeitschrift für Germanistik 16/2006

"Valks klare Sprachführung, die sich aller terminologischen Manierismen enthält, macht die Lektüre seiner Studie zu einem besonderen Genuß und sollte ihm eine der Bedeutsamkeit seiner Ergebnisse entsprechende große Leserschaft eintragen."
In: Lessing-Yearbook 36/2005

"Valk's study is the first general survey of the theme of melancholy in Goethe's writing. It deserves to be widely read, for its implications are extremely significant. [...] Valk has beaten a path down which others will want to follow him, and if there is much work left to be done, this testifies to the importance of the theme. Valk's monograph establishes a framework within which muchof Goethe's writing will now have to be seen."
In: The Modern Language Review 100/2005

"Cette monographie au titre modeste constituera désormais une référence appréciable pour toute personne désirant étudier la psychologie des personnages et le déroulement des actions dans l'oeuvre théâtrale et narrative de Goethe. L'auteur présente une analyse nuancée et détaillée de chacune des oeuvres traitées (Werther, Tasso, Lila, Lehrjahre, Wahlverwandtschaften, Faust) accompagnée d'un état de la recherche succinct et efficace."
In: Etudes Germaniques 60/2005

"Die vorliegende Dissertation - erfreulich konzise und verständlich formuliert - eröffnet eine detaillierte Perspektive auf ein bisher nur punktuell behandeltes Phänomen."
In: Monatshefte für deutschsprachige Literatur und Kultur 96/2004

"Die sprachlich elegante, konsequent auf den literarischen Text bezogene Studie führt den Nachweis, daß die Protagonisten der bedeutendsten Werke Goethes im traditionsreichen Horizont der Melancholie zahlreiche Ähnlichkeiten aufweisen. Damit treten erstmals bisher unbeachtete Kontinuitäten und Konstellationen innerhalb des uvres ans Licht. [...] Valk hat in seiner Studie die Melancholie als Schlüsselkonzept ausgewiesen, das in neuer Weise die Genese der Goetheschen Texte, ihre antimelancholische Intention und damit nicht zuletzt auch ihre erstaunliche Attraktivität im Modernisierungsprozeß verständlich macht."
In: Goethe-Jahrbuch 120/2003
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