Nach „Solenoid“ das neue Buch des rumänischen Bestsellerautors: „Cărtărescu hat die Phantasie eines großen Kindes und die Sprachfertigkeit eines alten Meisters.“ Malte Herwig, Der Spiegel
Mircea Cărtărescu schreibt über die Kindheit und das Heranwachsen. Und er enthüllt dabei die großen Themen des Lebens: Einsamkeit, Trennung, Liebe.
Als seine Mutter einkaufen geht, ist der fünfjährige Junge überzeugt, sie kehrt nicht mehr zurück. Zuerst erkundet er die Wohnung, dann die nahe Kautschukfabrik, schließlich träumt er sich in das Kaufhaus Concordia. Um seine kleine Schwester von einer Krankheit zu heilen, unternimmt Marcel eine nächtliche Reise zum „Fuchsbau“, vor dem sie sich am meisten fürchtet. Jahr für Jahr muss Ivan die Kleidungsstücke aussortieren, die ihm zu klein geworden sind. Als er Dora trifft und sich in sie verliebt, fragt er sich, ob auch Mädchen ihre Haut wechseln müssen.
Mircea Cărtărescu schreibt über die Kindheit und das Heranwachsen. Und er enthüllt dabei die großen Themen des Lebens: Einsamkeit, Trennung, Liebe.
Als seine Mutter einkaufen geht, ist der fünfjährige Junge überzeugt, sie kehrt nicht mehr zurück. Zuerst erkundet er die Wohnung, dann die nahe Kautschukfabrik, schließlich träumt er sich in das Kaufhaus Concordia. Um seine kleine Schwester von einer Krankheit zu heilen, unternimmt Marcel eine nächtliche Reise zum „Fuchsbau“, vor dem sie sich am meisten fürchtet. Jahr für Jahr muss Ivan die Kleidungsstücke aussortieren, die ihm zu klein geworden sind. Als er Dora trifft und sich in sie verliebt, fragt er sich, ob auch Mädchen ihre Haut wechseln müssen.
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Allen, die sich bisher nicht an Mircea Cartarescus bildgewaltige Koloss-Romane herangetraut haben - abgeschreckt auch von der der Eigenheit von Cartarescus Werk und dessen speziellem Anspruch an seine Leserinnen und Leser - all jenen insbesondere, aber auch allen anderen empfiehlt Rezensent Sigrid Löffler den Erzählungsband des rumänischen Schriftstellers - ein schmales Bändchen, das Cartarescu-Anfängern einen weniger einschüchternden Zugang zu der Welt bietet, in der sich Cartarescus Fantasien abspielen. Schöpfer dieser Welt ist der kleine Junge - das kindliche Alter Ego des Schriftstellers. Die Welt, die er erdenkt und erkundet, beschreibt Löffler als von großer Sensibilität und Erfindungsreichtum geprägt, hier stellt sich der Vater als Monstrum aus Kautschuk dar, die Mutter als Gigantin aus Schokolade. Was Wirklichkeit ist und was Traum, bleibt wie so oft bei diesem Autor in der Schwebe. Und schwebend sind auch die Passagen zwischen den drei Stadien des Übergangs, von denen die Geschichten in "Melancolia" erzählen - vom Kleinkind zum Jungen zur Adoleszenz - alle drei Phasen auf wunderbare Weise "imprägniert von Schwermut, Angst, Einsamkeit und Tod", schreibt Löffler. Cartarescu in a nutshell könnte man auch sagen, so der hingerissene Rezensent.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Mit 'Melancolia', das wie ein Echo auf seinen 1978 erschienenen Debütband 'Nostalgia' wirkt, läuft Mircea Cartarescu sprachlich und motivisch zu alchimistischer Hochform auf." Kathrin Hillgruber, BR Diwan, 15.01.23
"Von Ernest Wichner hervorragend übersetzt, empfiehlt sich 'Melancolia' als dunkler Gesang auf den Häutungsschmerz und das Gefühl der unrettbaren Fremdheit in der Welt." Wolfgang Schneider, Der Tagesspiegel, 15.01.23
"Was die Kindheit in unterschiedlichen Stadien mit uns anstellt, wie die Schwermut unser Gemüt erobert, zum ersten Mal die Melancholie als Conditio humana in die eigene Lebenserzählung einsickert, das erzählt Cartarescu in einer überbordenden Sprache, die von Ernest Wichner meisterhaft ins Deutsche gebracht wurde - so großartig, dass man nie das Gefühl hat, eine Übersetzung zu lesen. Es sind fantastische Geschichten zwischen Franz Kafka und Jorge Luis Borges." Ulrich Rüdenauer, Zeit online, 28.12.2022
"Der perfekte Einstieg in Cartarescus Kosmos prekärer Schönheit und magischen Schreckens." Mathias Schnitzler, Berliner Zeitung, 17.12.22
"Ein magischer Erzählkosmos, labyrinthische Verzweigungen und eine tolle literarische Sprache." Carsten Hueck, Deutschlandfunk, 5.12.22
"Phantastischer Realismus von beunruhigender Intensität. Der 66-jährige Rumäne konstruiert labyrinthische Erzählstrukturen, in denen es von Paralleluniversen, Doppelgängern und vieldimensionalen Spieglungen nur so wimmelt. C. G. Jung, gemischt mit Bolaño und einem Schuss David Lynch." Günter Kaindlstorfer, WDR5, 05.11.22
"Grandiose Breitwandprosa ... Eine höchst ungewöhnliche Mischung aus gesteigerten Gefühlen des Grauens und der Erhabenheit ist bei diesem Magier garantiert ... Auf körperliche Weise ruft Cartarescu Wahrnehmungsformen eines frühen Bewusstseins herauf, die den Erwachsenen nicht mehr zugänglich sind." Jörg Plath, Ö1, 30.10.22
"Extrem dicht und unheimlich." Karin Cerny, profil, 30.10.22
"Mircea Cartarescu verfasst - wie stets federnd und wunderbar ausgehört übersetzt von Ernest Wichner - die große, maßgebliche Literatur unserer Tage." Ronald Pohl, Standard Album, 29.10.22
"Cartarescus Erzählungen halten einen paradoxen Trost bereit, der in ihrer ganz und gar eigenartigen Schönheit liegt." Katharina Granzin, Frankfurter Rundschau, 18.10.22
"Mircea Cartarescu entwirft Bilder von solcher Tiefe, dass sie Seen gleichen oder gleich Ozeanen. Bilder, die zum Eintauchen einladen, zum Fischen, zum Ergründen. Die voll seltsamer Tiefenwesen sind, schillernder Muscheln wie angsteinflößender Raubfische, und die doch eine große Ähnlichkeit zu jenen Bildern haben, die wir alle aus der frühen Kindheit bewahrt haben und aus denen sich jene Melancholie speist, die häufig dann auftaucht, wenn wir an unsere Grenzen kommen. 'Melancolia' ist eine Einladung zum Versinken um beladen mit Schätzen wieder aufzutauchen." Sabine Zaplin, BR24, 12.10.22
"Wie Kafka auf LSD: Die fantastischen Erzählungen Mircea Cartarescus berichten von der Hölle der Einsamkeit." Richard Kämmerlings, Welt, 1.10.22
"Cartarescu versteht es wieder einmal, den Leser hinein zu ziehen in diesen thrill des einsamen Geworfenwerdens in nächtlich winterliche Unendlichkeit über einer menschenfeindlichen Metropole des späten Sozialismus. (...) Psychologie in Kindheit und Jugend ist das poetische Thema des Buches. Allein der Text über die Häutungen ist eine ergreifend ausschweifende wie genaue Analyse der Pubertät." Jörg W. Gronius, SR2, 28.09.22
"Belebt wird diese wundersame, zugleich bedrohliche, trübe Welt, durch Cartarescus überaus poetische Sprache, ins Deutsche übertragen von Ernest Wichner, mit ihren wohldosierten Vergleichen und Metaphern, in der sich die tiefsten menschlichen Gefühlsregungen, jene, die sich dem allzu klaren Verstand entziehen, artikulieren. Und das ist vielleicht überhaupt das Schwierigste, mit Sprache zu bewerkstelligen, zugleich aber auch dasjenige, das letztlich nur die Poesie vermag - das Nicht-ganz-zu-Verstehende doch irgendwie auszudrücken." Friederike Gösweiner, Die Presse, 24.09.22
"Von Ernest Wichner hervorragend übersetzt, empfiehlt sich 'Melancolia' als dunkler Gesang auf den Häutungsschmerz und das Gefühl der unrettbaren Fremdheit in der Welt." Wolfgang Schneider, Der Tagesspiegel, 15.01.23
"Was die Kindheit in unterschiedlichen Stadien mit uns anstellt, wie die Schwermut unser Gemüt erobert, zum ersten Mal die Melancholie als Conditio humana in die eigene Lebenserzählung einsickert, das erzählt Cartarescu in einer überbordenden Sprache, die von Ernest Wichner meisterhaft ins Deutsche gebracht wurde - so großartig, dass man nie das Gefühl hat, eine Übersetzung zu lesen. Es sind fantastische Geschichten zwischen Franz Kafka und Jorge Luis Borges." Ulrich Rüdenauer, Zeit online, 28.12.2022
"Der perfekte Einstieg in Cartarescus Kosmos prekärer Schönheit und magischen Schreckens." Mathias Schnitzler, Berliner Zeitung, 17.12.22
"Ein magischer Erzählkosmos, labyrinthische Verzweigungen und eine tolle literarische Sprache." Carsten Hueck, Deutschlandfunk, 5.12.22
"Phantastischer Realismus von beunruhigender Intensität. Der 66-jährige Rumäne konstruiert labyrinthische Erzählstrukturen, in denen es von Paralleluniversen, Doppelgängern und vieldimensionalen Spieglungen nur so wimmelt. C. G. Jung, gemischt mit Bolaño und einem Schuss David Lynch." Günter Kaindlstorfer, WDR5, 05.11.22
"Grandiose Breitwandprosa ... Eine höchst ungewöhnliche Mischung aus gesteigerten Gefühlen des Grauens und der Erhabenheit ist bei diesem Magier garantiert ... Auf körperliche Weise ruft Cartarescu Wahrnehmungsformen eines frühen Bewusstseins herauf, die den Erwachsenen nicht mehr zugänglich sind." Jörg Plath, Ö1, 30.10.22
"Extrem dicht und unheimlich." Karin Cerny, profil, 30.10.22
"Mircea Cartarescu verfasst - wie stets federnd und wunderbar ausgehört übersetzt von Ernest Wichner - die große, maßgebliche Literatur unserer Tage." Ronald Pohl, Standard Album, 29.10.22
"Cartarescus Erzählungen halten einen paradoxen Trost bereit, der in ihrer ganz und gar eigenartigen Schönheit liegt." Katharina Granzin, Frankfurter Rundschau, 18.10.22
"Mircea Cartarescu entwirft Bilder von solcher Tiefe, dass sie Seen gleichen oder gleich Ozeanen. Bilder, die zum Eintauchen einladen, zum Fischen, zum Ergründen. Die voll seltsamer Tiefenwesen sind, schillernder Muscheln wie angsteinflößender Raubfische, und die doch eine große Ähnlichkeit zu jenen Bildern haben, die wir alle aus der frühen Kindheit bewahrt haben und aus denen sich jene Melancholie speist, die häufig dann auftaucht, wenn wir an unsere Grenzen kommen. 'Melancolia' ist eine Einladung zum Versinken um beladen mit Schätzen wieder aufzutauchen." Sabine Zaplin, BR24, 12.10.22
"Wie Kafka auf LSD: Die fantastischen Erzählungen Mircea Cartarescus berichten von der Hölle der Einsamkeit." Richard Kämmerlings, Welt, 1.10.22
"Cartarescu versteht es wieder einmal, den Leser hinein zu ziehen in diesen thrill des einsamen Geworfenwerdens in nächtlich winterliche Unendlichkeit über einer menschenfeindlichen Metropole des späten Sozialismus. (...) Psychologie in Kindheit und Jugend ist das poetische Thema des Buches. Allein der Text über die Häutungen ist eine ergreifend ausschweifende wie genaue Analyse der Pubertät." Jörg W. Gronius, SR2, 28.09.22
"Belebt wird diese wundersame, zugleich bedrohliche, trübe Welt, durch Cartarescus überaus poetische Sprache, ins Deutsche übertragen von Ernest Wichner, mit ihren wohldosierten Vergleichen und Metaphern, in der sich die tiefsten menschlichen Gefühlsregungen, jene, die sich dem allzu klaren Verstand entziehen, artikulieren. Und das ist vielleicht überhaupt das Schwierigste, mit Sprache zu bewerkstelligen, zugleich aber auch dasjenige, das letztlich nur die Poesie vermag - das Nicht-ganz-zu-Verstehende doch irgendwie auszudrücken." Friederike Gösweiner, Die Presse, 24.09.22