Der 'Meleranz' des Pleier lag bisher ausschließlich in einer überholten Ausgabe von 1860 vor. Der zu den sogenannten nachklassischen Artusromanen zählende Text wurde vor allem von der älteren Forschung bislang nicht ausreichend gewürdigt. Bei der vorliegenden Edition wird die einzig erhaltene Handschrift vom Ende des 15. Jahrhunderts im Sinne der Material Philology in den Mittelpunkt gestellt. Durch den Verzicht auf eine Übersetzung in ein normalisiertes Mittelhochdeutsch eröffnen sich dabei neue Perspektiven auf das Werk. Der schwäbisch-alemannische Text liest sich somit in einem Idiom, wie er an der Wende vom Spätmittelalter zur Frühen Neuzeit gelesen wurde. Dem prominenten Schreiber des Kodex, Gabriel Lindenast-Sattler, kommt eine besondere Rolle zu, indem er als späte Autorinstanz verstanden wird. Die Einleitung bietet einen Überblick über Sprache, Rezeption, Provenienz, Datierung, Stoff, Motivik sowie eine ausführliche Beschreibung der Handschrift. Die Edition wird durch einen ausführlichen Stellenkommentar erschlossen. Die Ausgabe wird ergänzt durch ein im Internet bereitgestelltes digitalisiertes Faksimilie des Kodex.
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