Erinnerungslernen bietet die Möglichkeit, individuelle und kollektive Erinnerungen als Teil von Erinnerungskulturen wahrzunehmen und als subjektiv wahr wertzuschätzen. Auf diese Weise ermöglichen Erinnerungen ein vertieftes Verständnis von Zusammenhängen sowohl im Blick auf die eigene Geschichtlichkeit als auch auf gegenwärtige Herausforderungen und zukünftige Entwicklungen. Ausgehend von Dokumenten zu den Anfängen evangelischen Lebens nach der jahrhundertelangen Gegenreformation und zur Schulsituation unter preußischer Tradition werden die Auswirkungen der preußischen Gesinnung in einer Kriegspredigt von 1914 aufgezeigt. An Synodal- und Presbyteriumsprotokollen der 1920er Jahre wird deutlich, wie schwer es protestantischen nationalkonservativ geprägten Theologen nach dem vermeintlichen "Zusammenbruch" und "Verrat" von 1918 fiel, sich auf demokratische Strukturen einzulassen. Diese weit verbreitete Haltung begünstigte den Aufstieg der NSDAP, deren Einfluss auf den Religions-unterricht ebenso behandelt wird wie die Frage nach kirchlichem Unterricht in Kriegs- und Nachkriegszeit und die Migrationsthematik.
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