Erbe, Geschichte und Geopolitik? Eine wichtige Frage für das Verständnis dessen, was heute in der Welt geschieht. Wie nutzen Staaten oder Gemeinschaften Erinnerung als Instrument kultureller Einflussnahme? Wie wird Geschichte für geopolitische Zwecke instrumentalisiert? Anhand von Fallstudien, die von der Freiheitsstatue bis zur Zerstörung von Lenin-Statuen in der Ukraine reichen, geht der Autor diesen Fragen nach und führt uns mitten hinein in das Ökosystem des Kulturerbes. In einer Zeit, in der das Kulturerbe zu einem globalen Phänomen geworden ist, stellt sich die Frage nach dessen Nutzung und politischem Missbrauch.Robert Belot, Absolvent der École des Hautes Études en Sciences Sociales (Paris) und des Institut d'Études Politiques de Paris, ist Professor für Zeitgeschichte an der Universität Jean Monnet (Saint-Etienne, Frankreich). Er war Inhaber des europäischen Jean-Monnet-Lehrstuhls (2013-2018) und ist derzeit Inhaber des europäischen Jean-Monnet-Moduls „HISTEUROPA“ und Direktor des europäischen Masterprogramms Erasmus mundus DYCLAM+ (2018-2024), das sich mit den geopolitischen Herausforderungen des Kulturerbes befasst.