Studienarbeit aus dem Jahr 1997 im Fachbereich Psychologie - Arbeit, Betrieb, Organisation und Wirtschaft, Note: 1, Technische Universität Chemnitz (Institut für Psychologie), Veranstaltung: Hauptseminar: Mensch-Maschine-Interaktion, Sprache: Deutsch, Abstract: Mensch-Computer-Dialoge sind in erster Linie symbolische, das heißt zeichen-vermittelte, Interaktionen. Neben graphischen Zeichen, z.B. Icons oder Layout-Gestaltung, sind es sprachliche Zeichen, die den Verlauf der Mensch-Maschine-Interaktion beeinflussen, so daß es naheliegt, neben den psychologischen Erklärungsansätzen auch linguistische bzw. zeichentheoretische heranzuziehen. Da es sich auch bei Mensch-Maschine-Interaktionen um Formen von Kommunikation handelt, stellt sich außerdem die Frage, inwieweit die Interpretationsmuster, die natürlicher Kommunikation zugrunde liegen, übertragbar sind auf Mensch-Maschine-Dialoge. Zumindest, so meine erste These, können die Interpretationsschemata, die Rezipienten wie Produzenten (Software-Designern) zur Verfügung stehen, nur das Ergebnis vorangegangener Interaktion sein, d.h. erworben durch natürliche oder technisch vermittelte (z.B. Telephongespräch) Kommunikation. Es sind also in erster Linie sprachliche Handlungsmuster, die den Hintergrund für das Verstehen von Mensch-Computer-Dialogen (zumindest aus Sicht des Nutzers) bilden. Bleibt zu klären, inwieweit funktionale Entsprechungen in natürlicher und Mensch-Maschine-Kommunikation zu finden sind. Des weiteren ist zu fragen, welche Aspekte natürlicher Kommunikation wie übertragen werden. Zu diesem Zweck werde ich in Kapitel 2 Sprachhandlungsmuster natürlicher Kommunikation mit denen der MCI vergleichen. Dabei ist zu berücksichtigen, daß Mensch-Computer-Interaktionen eine neue Kommunikationsform ausmachen. Es kann weder von Mehrwegkommunikation (face-to-face Interaktion) gesprochen werden noch von Einwegkommunikation (Fernsehkommunikation), sondern in diesem Fall wird versucht, Mehrwegkommunikation zu simulieren. Analog dem Erwerb einer Zweitsprache, wird das Erlernen von Mensch-Maschine-Dialogen erleichtert, wenn sowohl "the degree of consistency between new and native language" als auch "the degree of consistency within the new language itself" relativ hoch ist. Diese Forderung nach Konsistenz, die sich in erster Linie auf strukturelle Ähnlichkeiten der syntaktischen Ebene (= interne Strukturierung) bezieht, läßt sich aber ebenso auf die Struktur des Kommunikationsprozesses (= externe Strukturierung) als solchen übertragen. [...]
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