Frühere Formen des Verhältnisses von Mensch und Lebensraum zeichneten sich durch eine gewisse Harmonie aus. Im Zuge der Modernisierung aber hat diese Beziehung einen Bruch erlitten, was sich in der heutigen dramatischen Umweltproblematik manifestiert. Eine umfassende Betrachtung dieser Situation ist auf ein interdisziplinäres Zusammenspiel angewiesen; ein solches wurde an einer Tagung der Deutschen Gesellschaft für Humanökologie versucht und in diesem Band dokumentiert. Behandelt werden Fragen wie diese: Eignet sich der Hintergrund einer evolutionären Bewußtseinsökologie für ein Verständnis der lebensräumlichen Entfremdung und ihrer Überwindung? Wie wirkt es sich aus, wenn verschiedene Raumorientierungen des Menschen lose nebeneinander stehen, statt integrierend ineinanderzugreifen? Können biophysische Lebensraumelemente direkt oder nur über eine sozio-kulturelle Symbolzuweisung für den Menschen eine Bedeutung bekommen? Kann formalisiertes Expertenwissen praktisches Erfahrungswissen ersetzen, oder ergänzen sich die beiden Wissensformen? Warum wären Städte ohne Grünflächenämter grüner und könnten so den in ihnen lebenden Menschen bessere Identifikationsmöglichkeiten anbieten? Was bedeuten von Männern gebaute Umwelten und in Gang gebrachte Modernisierungsprozesse für Frauen und welche Möglichkeiten haben sie, einer Einschränkung ihrer Handlungsspielräume entgegenzuwirken? Sind die Ergebnisse der bisher männlich geprägten Wissenschaft Schrott, der einem weiblich definierten Recycling zugeführt werden sollte?
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