Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Philosophie - Praktische (Ethik, Ästhetik, Kultur, Natur, Recht, ...), Note: 1,3, Helmut-Schmidt-Universität - Universität der Bundeswehr Hamburg, Veranstaltung: Sonderstellung und Erziehungsbedürftigkeit des Menschen, Sprache: Deutsch, Abstract: Man könnte es mit einer Art von Utopie beschreiben. Sie ist nämlich in unserem Sinne ein Wunschbild eines idealen Gesellschaftsbildes ohne Probleme, welches ein Zusammenleben verschiedener Spezies mit sich bringt. Utopie ist aber auch ein dynamischer, die Gesellschaft verändernder Prozess zum erreichen dieses Idealbildes, der durch den Menschen selbst herbeigeführt wird.1 Das mag ein Grund dafür sein warum sich der Titel des Buches „Menschenrechte für die Großen Menschenaffen“, auf den sich ein Großteil dieser Arbeit bezieht, für viele wie eine Utopie anhören mag. Zudem ist der Titel an sich schon ein contradicto in adjecto2 in den Gedankengängen der meisten Menschen, da diese sich fragen könnten ob den Affen nicht besser „Affenrechte“, statt den Menschenrechten gegeben werden sollten. Ein weiterer Punkt wäre sich zu fragen, warum gerade der Ausdruck Menschenaffe verwendet wird und so ist dies auch nicht der einzige Ansatz in dieser Hinsicht, welcher der Buchtitel aufwirft. Eine der Kernfragen, die aber mit dieser Arbeit beantwortet werden soll, ist die nach der anthropologischen Relevanz dieses Konzeptes, Namens „Das Great Ape Projekt“, von dem das Buch handelt. Die Forscher heben die Menschenaffen der Spezies Gorilla, Schimpanse und Orang- Utan auf eine Stufe mit den Menschen. Es wird von ihnen der Versuch gestartet, sie in die menschlich- moralische Gesellschaft zu integrieren und mit einzubeziehen. 3 Das Projekt zeigt unter anderem Lebensausschnitte von Menschenaffen, die über Jahre hin, in freier Wildbahn oder in Gefangenschaft, dokumentiert wurden. Die Ergebnisse werden von den verschiedenen Forschern anschaulich dargestellt. Diese Basis langjähriger Beobachtungen wird als Grundlage der Deklaration diverser Rechte für die Spezies Menschenaffe benutzt. Es ist also unausweichlich zu fragen, ob die Sonderstellung des Menschen dadurch in Gefahr zu geraten scheint oder ob unser christlich- abendländisches Weltbild sich mit einer solchen Theorie vereinbaren lässt und es nicht erstmal wichtiger scheint Probleme der eigenen Spezies zu lösen. [...] 1 vgl. Klaus, Georg u. Buhr Manfred: Philosophisches Wörterbuch. Leipzig 1954, S.577. 2 lat. Widerspruch in der Beifügung 3 Cavalieri, Paola u. Singer, Peter: Menschenrechte für die Großen Menschenaffen. Das Great Ape Projekt, dtsch. v. Hans Jürgen Baron Koskull. München 1994, S.8- 9.