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Die empirische Bestandaufnahme der Menschenrechtslage ist ein methodisch anspruchsvolles Unterfangen von großer politischer Bedeutung. Die Fragen, wie es um die Menschenrechte in einem Land bestellt ist und inwiefern die jeweiligen Staaten die Menschenrechte umsetzen oder aber verletzen, bilden für gewöhnlich den Ausgangspunkt staatlicher wie nichtstaatlicher Bemühungen, die Menschenrechte besser zu schützen. Zugleich ist die methodisch reflektierte Erfassung der Menschenrechtslage auch sozialwissenschaftlich bedeutsam. Erst so lassen sich im zeitversetzten (diachronen) oder zeitgleichen…mehr

Produktbeschreibung
Die empirische Bestandaufnahme der Menschenrechtslage ist ein methodisch anspruchsvolles Unterfangen von großer politischer Bedeutung. Die Fragen, wie es um die Menschenrechte in einem Land bestellt ist und inwiefern die jeweiligen Staaten die Menschenrechte umsetzen oder aber verletzen, bilden für gewöhnlich den Ausgangspunkt staatlicher wie nichtstaatlicher Bemühungen, die Menschenrechte besser zu schützen. Zugleich ist die methodisch reflektierte Erfassung der Menschenrechtslage auch sozialwissenschaftlich bedeutsam. Erst so lassen sich im zeitversetzten (diachronen) oder zeitgleichen (synchronen) Ländervergleich Entwicklungen und Unterschiede aufzeigen, die es zu erklären gilt. Warum hat sich beispielsweise die Menschenrechtslage in einem Land über die Zeit verbessert oder aber verschlechtert? Weshalb weisen einige Staaten ein besseres oder schlechteres Menschenrechtsprofil als andere Staaten auf? Gibt es Situationen, in denen die Menschenrechte besonders gefährdet sind, und gesellschaftliche Gruppen, die von Menschenrechtsverletzungen besonders betroffen sind? Solche Fragen lassen sich nicht beantworten, ohne die Menschenrechtslage empirisch zu erfassen. Es geht in diesem Heft also um quantitative Angaben zu Menschenrechten. Die jeweiligen Autorinnen und Autoren setzen sich mit menschenrechtsbezogenen oder -relevanten Daten, Indikatoren und Indizes auseinander, die für ihre Arbeitsbereiche wichtig sind. Dabei werden auch Probleme quantitativer Messungen von Menschenrechten benannt und deren Aussagekraft und Verwendung hinterfragt. So hoffen wir, der Debatte über "Menschenrechte in Zahlen" den einen oder anderen Impuls zu geben.
Autorenporträt
Isil Erdemli ist Kinderrechtsexpertin am International Children's Center in Ankara, Türkei. Marcel Helbig ist Inhaber der Sonderprofessur für "Bildung und soziale Ungleichheit" der Universität Erfurt und des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung. Stephan Gerbig ist Volljurist und arbeitet als wissenschaftlicher Mitarbeiter in der "Monitoring-Stelle UN-Kinderrechtskonvention" am Deutschen Institut für Menschenrechte in Berlin. Roman Herre ist Diplom-Geograph und arbeitet sein über zehn Jahren für die deutsche Sektion der Menschenrechtsorganisation FIAN. Schwerpunkte seiner Arbeit sind Landkonflikte, Entwicklungszusammenarbeit und Welternährung. Leonie Holthaus ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Politikwissenschaft der TU Darmstadt und Mitglied des Exzellensclusters "Die Herausbildung normativer Ordnungen". Sie forscht zu Theorien der Internationalen Beziehungen, wissenssoziologischen Perspektiven und der Demokratieförderung. Claudia Kittel ist Dipl. Erziehungswissenschaftlerin und leitet seit 2015 die "Monitoring-Stelle UN-Kinderrechtskonvention" am Deutschen Institut für Menschenrechte. Sie war zuvor Sprecherin der National Coalition Deutschland-Netzwerk zur Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention e.V. Michael Krennerich, Politikwissenschaftler, ist habilitierter Hochschullehrer am Lehrstuhl für Menschenrechte und Menschenrechtspolitik der Universität Erlangen-Nürnberg sowie Vorsitzender des Nürnberger Menschenrechtszentrums (NMRZ). Anne Löscher promoviert in VWL an der Universität Siegen. In ihrer Promotion beschäftigt sie sich mit dem Zusammenhang zwischen der nationalen und internationalen Finanzarchitektur und der gesamtökonomischen Entwicklung in afrikanischen Ländern. Monika Mayrhofer, promovierte Politikwissenschaftlerin, ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Department "Asyl, Antidiskriminierung und Diversität" des Ludwig Boltzmann Instituts für Menschenrechte in Wien und leitet gegenwärtig eines vom Österreichischen Wissenschaftsfonds (FWF) geförderten Projektes "Das Konzept der Vulnerabilität im Menschrechtskontext" (2019-2022). Fabian Rieke ist Student der Internationalen Friedens- und Konfliktforschung in Frankfurt am Main/Darmstadt. Janika Spannagel arbeitet am Global Public Policy Institute (GPPi) in Berlin zu akademischer Freiheit weltweit und promoviert in der Politikwissenschaft an der Universität Freiburg zum internationalen Schutz von Menschenrechtsverteidiger*innen. Janina Stürner arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentralinstitut für Regionenforschung der FAU Erlangen-Nürnberg. Sie forscht zur Rolle von europäischen Städtenetzwerken in EU-Migrationspolitik sowie zu urbanen Alternativen zu Flüchtlingscamps außerhalb der EU. Zibra Vaghri ist Assistant Professor an der University of Victoria, Kanada, und der Leiter des "GlobalChild Project". Sven Winkler ist seit 2014 beim VSWG Sächsischer Wohnungsgenossenschaften e.V. tätig. Als Referent für Betriebswirtschaft ist er u.a. für die Bereiche Wohnungspolitik, Investition, Finanzierung, Fördermittel sowie Statistik zuständig. Darüber hinaus berät er die Mitglieder sowie Politik und Wirtschaft zu baulichen, technischen und energetischen Fragestellungen der Wohnungswirtschaft.