„Wenn Maschinen lernen, unsere Emotionen zu lesen und zu verstehen, wenn sie nicht nur unser angeblich so logisches Denken nachvollziehen können, sondern all die verwirrenden Stimmungslagen ... dann erreichen wir einen Punkt in der Geschichte, an dem wir noch nie zuvor waren. … Zum ersten Mal werden
Maschinen in der Lage sein, viele Aspekte unserer Komplexität und Widersprüchlichkeit zu…mehr„Wenn Maschinen lernen, unsere Emotionen zu lesen und zu verstehen, wenn sie nicht nur unser angeblich so logisches Denken nachvollziehen können, sondern all die verwirrenden Stimmungslagen ... dann erreichen wir einen Punkt in der Geschichte, an dem wir noch nie zuvor waren. … Zum ersten Mal werden Maschinen in der Lage sein, viele Aspekte unserer Komplexität und Widersprüchlichkeit zu verstehen.“ (12, 13)
KI-Expertin Kenza Ait Si Abbou erläutert zunächst die Grundlagen und zeigt auf, was KI ist, wie KI lernt (überwachtes Lernen, unüberwachtes Lernen, verstärkendes Lernen) und wie künstliche neuronale Netze funktionieren. Ähnlich wie beim menschlichen Gehirn werden Verbindungen zwischen Neuronen verstärkt, wenn diese häufig genutzt werden. Die Eigenschaft der Neuroplastizität soll auf Maschinen übertragen werden.
Kenza Ait Si Abbou zeigt auf, was KI heute kann und an welchen Entwicklungen gearbeitet wird. KI ist sehr vielseitig, nicht nur schlagfertig, sondern kann Bilder malen, poetische Texte schreiben, Musik komponieren und Videos erstellen. (174) Ist KI kreativ? Sie wird von Menschen programmiert und kann nur auf dieser Basis Neues schaffen und es handelt sich um eine Kreativität ohne Bewusstsein.
Kann KI ein Bewusstsein entwickeln? Auch wenn Roboter auf KI-Basis trainiert werden können, Gesichter zu lesen und Emotionen zu erfassen, handelt es sich um Maschinen. Diskussionen, ob diese ein Bewusstsein entwickeln können und Rechte haben müssen, schießen über das Ziel hinaus. Das ist Stoff für Science- Fiction- Romane. Maschinen müssen Regeln beachten, mehr nicht.
Es geht primär in diesem Buch nicht um das Thema, aber aufschlussreich ist die Kritik der Autorin an unserem Schulsystem. „Wenn man es etwas überspitzt formuliert, so zielt unser Schulsystem darauf ab, Sachbearbeiter auszubilden. Gut und erfolgreich ist in diesem System, wer die Dinge genau so macht, wie sie vorgegeben wurden.“ (188) Daher gilt: „Unsere aktuellen Lehrpläne gehören in den Papierkorb.“ (244)
KI wird sich zu einem unentbehrlichen Hilfsmittel entwickeln und manche Arbeitsplätze ersetzen. Ins Gehirn implantierte Chips hören sich gruselig an. Sieht so die Zukunft aus? Wir benötigen Standards und Regulierung. Schule und Beruf werden sich verändern. Der Mensch muss aber prüfende und entscheidende Instanz bleiben. Auch der Autopilot im Flugzeug ersetzt nicht den Flugkapitän und die Diagnosesoftware nicht den Arzt.