Masterarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 2,1, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (Germanistische Sprachwissenschaft), Veranstaltung: Diskurslinguistik, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit stellt einen Versuch dar, den in der germanistischen Linguistik bisher nicht beachteten Gegenstandsbereich Ernährung unter Zuhilfenahme verschiedener Konzepte zu theoretisieren. Und so bedient sie sich theoretischer und methodischer Ansätze verschiedener Disziplinen, sofern sie zur Lösung der zu behandelnden Fragen fruchtbar gemacht werden können. Neben der Linguistischen Diskursanalyse ist es vor allem die Mentalitätsgeschichte, die von Hermanns (1995) zu einer Linguistischen Mentalitätsgeschichte als Diskursgeschichte weiterentwickelt worden ist; darüber hinaus sind theoretische Elemente der Wissenssoziologie, wie sie Berger / Luckmann ([1969] 2010) begründet haben, relevant. Wenn man also davon ausgeht, dass Ernährung ein kulturelles Phänomen ist und zwar in dem Sinne, dass Wissen über Ernährung und damit ihre Wirklichkeit gesellschaftlich und vor allem sprachlich konstituiert und praktiziert wird und ausschließlich dadurch überhaupt existiert, und ferner, dass eine kulturanalytische Linguistik sich mit allem beschäftigen kann, was für die Menschen einer Kultur als Kultur gilt, dann sollte auch das Thema Ernährung als ernstzunehmender Untersuchungsgegenstand begriffen werden. Für diese Arbeit interessieren vor allem die Einstellungen zur Ernährung bzw. zur Milch als Beispiel eines „Themenkreises“ (Stötzel / Wengeler 1995: 9–13) oder auch „Teilbereichs“ (Dinzelbacher 1993a: X–XI) innerhalb des Ernährungsdiskurses, weil es darum gehen soll, Mentalitäten um Milch zu beschreiben und Einstellungen konstituieren Mentalitäten (Hermanns 1995: 78).