Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich BWL - Bank, Börse, Versicherung, Note: 1,7, Duale Hochschule Baden-Württemberg Mannheim, früher: Berufsakademie Mannheim, Sprache: Deutsch, Abstract: Spätestens seit der spektakulären Übernahme des deutschen Traditionskonzerns Mannesmann AG durch die britische Mobilfunkgesellschaft Vodafone AirTouch plc. im Jahr 2000 sind feindliche Übernahmen als Instrument von Mergers&Acquisitions in Deutschland bekannt geworden. Zwar kam es aufgrund des Börsencrashs im Jahr 2001 und der darauffolgenden Konjunkturflaute zu einer Pause auf dem Übernahmemarkt, aber aufgrund wesentlicher marktstruktureller Änderungen und des Abbaus von Übernahmebarrieren ist die Anzahl der unfreundlichen Angebote gerade in den letzten zwei Jahren enorm angestiegen. Interessanterweise sind deutsche Unternehmen zunehmend Angriffsziele für ausländische Investoren geworden, wie zum Beispiel TUI, Thyssen Krupp und Stada, die aktuell als potenzielle Kandidaten gehandelt werden. Aber es finden auch immer mehr feindliche Übernahmen durch deutsche Unternehmen statt, wie zum Beispiel die noch andauernden Übernahmen zwischen den Nutzfahrzeugherstellern MAN und Scania oder zwischen den Stromversorgern E.ON und Endesa. Zielunternehmen können sich gegen die oben dargestellte Entwicklung am Kapitalmarkt nicht versperren, aber diese haben diverse Möglichkeiten, sich gegen eine mögliche Übernahme zu wehren. Entgegengesetzt müssen bietende Gesellschaften gegen die eingesetzten Maßnahmen vorgehen, falls es nicht zu einer freundlichen Einigung zwischen dem Management kommt. Das Ziel dieser Arbeit ist, strategisch sinnvolle Mittel aufzuzeigen, mit denen sich vor allen Dingen deutsche Unternehmen gegen eine feindliche Offerte verteidigen können, aber auch die Darstellung der Wirksamkeit dieser Instrumente in der Praxis. Nach der Erklärung der begrifflichen Grundlagen wird zunächst der historische Hintergrund des deutschen Übernahmemarktes beleuchtet, danach die Entwicklung der gesetzlichen Regelung dargestellt und es werden Gründe aufgezeigt, warum gerade deutsche Unternehmen vermehrt auf dem Übernahmemarkt auftreten. Anschließend werden die einzelnen Abwehrmaßnahmen theoretisch dargestellt und es werden auch Aussagen getroffen hinsichtlich der Zulässigkeit der Instrumente nach dem deutschen WpÜG, falls die Anwendung dieser fragwürdig erscheint. Anschließend werden Praxisfälle anhand von Beispielunternehmen vorgestellt und die tatsächlich angewandten Strategien werden auf deren Wirksamkeit in der Praxis analysiert.