Bachelorarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Psychologie - Persönlichkeitspsychologie, Note: 1,0, Fachhochschule für öffentliche Verwaltung Nordrhein-Westfalen; Hagen , Sprache: Deutsch, Abstract: Da ein großer Teil der wissenschaftlichen Literatur über Psychopathie abstrakt und schwer verständlich ist, soll diese Arbeit einen Einblick in diese komplexe Thematik ermöglichen und verdeutlichen, dass nicht jeder Psychopath zwangsweise eine kriminelle Laufbahn einschlägt oder jeder Kriminelle ein Psychopath ist. Dazu werden vorerst grundlegende Begriffe wie die Persönlichkeit an sich, Persönlichkeitsstörungen allgemein, der Normalitätsbegriff oder die Straffälligkeit beleuchtet. Im Folgenden wird konkret auf die antisoziale Persönlichkeitsstörung und die Charakteristik eines Psychopathen eingegangen, um einen weiteren essentiellen Bestandteil dieser Arbeit zu beleuchten. Psychopathen sind "soziale Raubtiere", die sich mittels Charme und gekonnter Manipulation ihren Weg durchs Leben bahnen und dabei eine Vielzahl enttäuschter Erwartungen, gebrochener Herzen und oftmals auch geplünderte Brieftaschen hinter sich lassen. Ein Gewissen oder gar Empathie fehlt diesen Personen völlig. Sie nehmen was sie begehren, tun was sie wollen und missachten dabei gesellschaftliche Normen ohne jegliches Schuldbewusstsein. Die Opfer, die sie zurücklassen, fragen sich verzweifelt, wer diese Menschen sind und wie man sich vor ihnen schützen kann. Noch essentieller scheint jedoch die Frage nach dem Warum zu sein – Was treibt einen Menschen an, derart gewissenlos und manipulativ zu handeln, wie Psychopathen es tun? Diese Fragen stehen seit mehr als hundert Jahren im Brennpunkt empirischer Forschungen und klinischer Mutmaßungen, dennoch ist es erst in den letzten Jahrzehnten gelungen, die Entstehung und begünstigende Faktoren der Psychopathie in Teilbereichen zu ergründen. Ein weiteres Problem besteht darin, dass gegenüber diesem Thema weitestgehende Unkenntnis innerhalb der Gesellschaft herrscht. Die Medien berichten zu genüge über Gewaltverbrechen, Finanzskandale oder Verletzungen des öffentlichen Vertrauens. Wenn auch einige dieser Berichte von Psychopathen handeln, trifft dies bei vielen anderen nicht zu. Dennoch wird der Begriff eines Serienmörders beispielsweise häufig mit dem eines Psychopathen gleichgesetzt. Selbst Kriminalpsychiatern, Rechtanwälten, Bewährungshelfern oder Vollzugsbeamten, die beinahe täglich mit Psychopathen in Berührung kommen, fehlt es oftmals an praktischem Wissen darüber, mit welch einer Art von Mensch sie es zu tun haben.