Im Aufmacher bemängelt Thomas Etzemüller ein Ungleichgewicht: In historischen Darstellungen der Zwischenkriegszeit kommen neben den Totalitarismen die durchaus vorhandenen mehr oder weniger stabilen Demokratien auf nicht ganz nachvollziehbare Weise zu kurz. Alexander Blankenagel schildert in düsteren Details die aktuelle Lage in Russland – Gründe zur Hoffnung scheinen dabei keine vorhanden. Von einer ein paar Jahre zurückliegenden Reise nach Armenien berichtet Bernhard Malkmus, mit stetem Bezug zum bedrohlichen Konflikt mit Aserbaidschan, nicht nur um Berg-Karabach. Die Entstehung und strategische Wandlung der Hisbollah schildert Zain Samir, nicht zuletzt vor dem Hintergrund eines drohenden Krieges mit Israel. Anders als Thomas Steinfeld in seiner Merkur-Rezension ist Eva Geulen ganz und gar nicht damit einverstanden, wie Erhard Schüttpelz in seinem Buch "Deutland" die Geschichte der Literaturwissenschaft seit mehr als hundert Jahren abzuräumen versucht. Mit der Rolle von Essens-, genauer: Besteckszenen als Klassismus-Anzeigern in der neueren Literatur beschäftigt sich Carlos Spoerhase. Mit abstraktem soziologischem Instrumentarium nähert sich Stefan Hirschauer der Eskalation des Israel-Palästina-Konflikts dann doch immer wieder durchaus konkret. Sandro Paul Heidelbach wirft den Blick der Zukunft auf die Gegenwart des Anthropozän. Zugespitzte Physiognomien des Faschismus und des Nationalsozialismus entwirft Moritz Rudolph. In Susanne Neuffers Erzählung "Hingabe und Verzückung" kommt es zu einer Wiederbegegnung mit einem Angehimmelten bei einem Missionskongress.
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