Viel ist derzeit von einer starken Polarisierung, gar Spaltung der Gesellschaft die Rede. Beim Blick auf die Empirie kann Steffen Mau nur konstatieren: Da ist nicht viel dran. Was nicht heißt, dass man nicht soziale Verschiebungen beobachten kann. Etwa die zwischen Stadt und Land, das zeigt Lukas Haffert in seinem Text über "Die politische Geografie der Bundesrepublik". Begriff und Tatbestand der Empfindsamkeit haben eine lange Geschichte. Jürgen Große fragt sich allerdings, ob der Diskurs nicht in heikle Formen der Empfindlichkeit umzuschlagen droht. Claudia Hamm hat gerade "Yoga", den jüngsten Roman von Emmanuel Carrère übersetzt. Sie schildert den Streit um Wahrheit, Fiktion und Lüge, der darüber entbrannt ist. Das neueste Großwerk des Anthropologen Philipp Descola, das bisher nur in französischer Sprache erschienene Buch "Les formes du visible", hat Oliver Schlaudt schon für uns gelesen. C. Thi Nguyen erklärt, warum Twitter auf großartige Weise Einvernehmen und Nähe herstellen kann - und warum dieser Effekt manchmal nicht weniger radikal in sein Gegenteil umschlägt. Christoph Paret macht sich Gedanken zur Frage, was es heißen könnte, von einer "Ästhetik der Existenz" zu sprechen. Was kann es bedeuten und wie fühlt es sich an, einen Kinderwunsch zu haben? Holly Melgard stellt dazu nahe- und fernliegende Vermutungen an. Barbara Basting bekommt es mit Globen zu tun, was sie zu Gedanken über die Gegenwart der Kunstförderung motiviert. In Hanna Engelmeiers Schlusskolumne geht es um Blümchen, und um Gewalt.
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