Anthologien, die Stimmen der Gegenwartslyrik versammeln, gehen derzeit glücklicherweise noch regelmäßig in Druck. Gespräche über einzelne Gedichte dagegen nicht, wie wir finden. Deshalb ist die vierzehnte Ausgabe der metamorphosen ein Lyrik-Spezial geworden: Die Rubrik Ein Gedicht von ... haben wir diesmal auf Heftlänge ausgedehnt, dreizehn junge LyrikerInnen um ein Gespräch gebeten. Dabei sollten nicht so sehr bestimmte Poetiken herausgestellt werden oder gar der "Lektüreschlüssel" gereicht; "Verständlichkeit", heißt es in einem der Gespräche, sei "kein Qualitätsmerkmal." Die Währung des Gedichts ist die Gesamtheit seiner Zugänge, im besten Fall ist die Anzahl der LeserInnen das Maß. Das Gespräch über den einzelnen Text, so die Hoffnung, s(t)imuliert das Gespräch zwischen LeserIn und Gedicht. So bleiben letztlich Gedichte, die man im besten Fall auch allesamt ohne das Gespräch lesen kann oder sollte.
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