Metaphysik ist der Versuch, letzte Fragen mit Hilfe der Vernunft zu beantworten. Solche Fragen betreffen die Welt als Ganze, den Grund der Welt und den Platz des Menschen innerhalb der Welt. Sie stellen sich unvermeidlich ein, können aber durch die Wissenschaften nicht beantwortet werden. Gewiss halten die Antworten, die die Metaphysik gegeben hat, in vielen Fällen einer kritischen Prüfung nicht stand. Ebenso wenig überzeugend aber sind ältere und neuere Programme, die die Metaphysik grundsätzlich verabschieden wollen. Denn sie beruhen stets auf Voraussetzungen, die ihrerseits von metaphysischer Art sind. Im kritischen Gespräch mit der Geschichte der Metaphysik und ihren gegenwärtigen Gestalten unternimmt Friedrich Hermanni den Versuch, die folgenden Fragen im Zusammenhang zu beantworten: Was ist der Grund für das Dasein und Sosein der Welt, und in welchem Verhältnis steht dieser Grund zum Gedanken Gottes? Worin besteht das Wesen der menschlichen Freiheit, und was hat es mit den Übeln auf sich, die der Mensch tut und die ihm widerfahren? In welcher Beziehung stehen die seelischen Zustände des Menschen zu seinen körperlichen, und was darf der Mensch über seinen Tod hinaus hoffen, wenn er etwas hoffen darf? Und schließlich: Wie ist das Verhältnis zwischen den Antworten einzuschätzen, die die Weltreligionen auf diese Fragen gegeben haben?
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