Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Soziale Arbeit / Sozialarbeit, Note: 1,0, Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen (Masterstudiengang Suchthilfe), Veranstaltung: Motivational Interviewing, Sprache: Deutsch, Abstract: In der Sozialpsychologie wird Reaktanz als "durch äußeren Druck ausgelöstes Widerstandsmotiv, das beim Betroffenen die verstärkte Tendenz auslöst, in der unerwünschten Weise zu handeln" definiert. Brehm prägte den Begriff der "psychologischen Reaktanz" als einen motivationalen Erregungszustand mit dem Ziel, eine bedrohte, abnehmende oder gänzlich eliminierte Freiheit wiederherzustellen. Werden Menschen mit unkontrollierbaren Situationen konfrontiert, dann reagieren sie üblicherweise mit einer gesteigerten Motivation, um verlorene Kontrolle und damit Freiheit zurückzugewinnen. Verhaltensmöglichkeiten und Objekte gewinnen besonders dann an Attraktivität, wenn die Verfügbarkeit als gefährdet angesehen wird. Menschen neigen zu psychologischer Reaktanz, wenn sie zu sehr gedrängt werden, bestimmte Einstellungen oder Ansichten zu übernehmen. Um die Handlungsfreiheit zu sichern, werden entgegensetzte Positionen vehement vertreten. Dieses Verhalten tritt insbesondere in "face-to-face"-Interaktionen auf. Widerstand ist also grundsätzlich als reaktives Verhalten zu verstehen und nicht als Persönlichkeitseigenschaft. Reaktanz ist ein typisches Verhalten, das durch äußere Bedingungen hervorgerufen wird. Ein alltägliches Beispiel für psychologischen Widerstand ist die stark ansteigende Nachfrage nach Büchern und dergleichen, wenn ihnen die Zensur droht.
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