Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Didaktik - BWL, Wirtschaftspädagogik, Note: 1,7, Universität Kassel, Sprache: Deutsch, Abstract: Mit der zunehmenden Komplexität und Dynamik der heutigen Berufs- und Arbeitswelt steigen auch die Anforderungen an die künftigen Arbeitnehmer. Umfassende und gezielte Informationen, die Schüler in ihrem Berufsfindungsprozess unterstützen, sind heute wichtiger denn je. Aufgrund der immer geringer werdenden Halbwertzeiten von Wissen, hat die Relevanz von stupidem Fachwissen in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung verloren. Viele Ausbildungsbetriebe fordern von ihren Auszubildenden Kommunikations- und Teamfähigkeit. Der Wandel des Wissens respektive der Kompetenzen kann an der Institution Schule und deren Lerninhalten nicht unbeachtet vorbei gehen. „Handlungsorientierung als Gestaltung von Lernprozessen, in denen die Lernenden möglichst durch selbstständiges Handeln lernen, mindestens jedoch durch aktives Tun, jedenfalls nicht allein durch gedankliches Nachvollziehen von Handlungen anderer.“ Mit diesem Zitat von Reinhard Bader wird deutlich, dass mit der Einfuhr der Handlungsorientierung in den Unterrichtsalltag ein deutlicher Wandel der Unterrichtsmethoden und Lerninhalte vollzogen wird, respektive in Zukunft noch weiter ausgebaut werden soll. Betriebsführungen, Betriebsbesichtigungen, Betriebsexkursionen – das gibt es doch schon. Wozu also Betriebserkundungen? Nur eine neue Bezeichnung? Oder doch mehr? Wenn ja, wo liegt der Unterschied zwischen Betriebserkundungen und jenen Formen von Betriebsbesuchen, die häufig unter dem Schlagwort „Betriebstourismus“ zusammengefasst werden? Diese Ausarbeitung beschäftigt sich im Besonderen mit den Methoden der Betriebserkundung und Expertenbefragung, wobei die Expertenbefragung als Bestandteil der Betriebserkundung vorgestellt wird. Können diese Methoden die Anforderungen eines handlungsorientierten Unterrichts leisten? Wenn ja, welche? Dienen Betriebserkundungen zur Vermittlung und Erlangung von Schlüsselqualifikationen? Im Rahmen dieser Ausarbeitung soll der Charakter und die didaktischen Hintergründe der Betriebserkundung herausgearbeitet und die Kompatibilität zur Erlangung von Schlüsselqualifikation und Handlungskompetenz überprüft werden. Aufgrund meines Wirtschaftspädagogikstudiums werde ich mich überwiegend auf die Sekundarstufe II respektive die berufliche Bildung beziehen. Im Rahmen dieser Hausarbeit möchte ich einen kleinen Beitrag zur Klärung dieser Fragen leisten. Dennoch sind sie zu komplex und umfangreich, um sie in dieser Arbeit letztendlich beantworten zu können.