Die englischsprachige Literatur ist weltweit eine der eindrucksvollsten und vielfältigsten Literaturen, die viele Einflüsse auf andere nationale Literaturen ausgeübt hat. Besonders in Deutschland erfreut sie sich seit langem großer Beliebtheit. Eine Vielzahl bedeutender englischer Autorinnen und
Autoren zählen hierzulande zu den Klassikern und Bestsellern. William Shakespeare, Daniel Defoe,…mehrDie englischsprachige Literatur ist weltweit eine der eindrucksvollsten und vielfältigsten Literaturen, die viele Einflüsse auf andere nationale Literaturen ausgeübt hat. Besonders in Deutschland erfreut sie sich seit langem großer Beliebtheit. Eine Vielzahl bedeutender englischer Autorinnen und Autoren zählen hierzulande zu den Klassikern und Bestsellern. William Shakespeare, Daniel Defoe, Charles Dickens, Agatha Christie, James Joyce und Joanne K. Rowling sind nur einige herausragende Beispiele. Sie alle haben dafür gesorgt, dass die englische Literatur in ihrer Zeit zu den wichtigsten und aufregendsten in Europa gehörte.
Angesichts dieser Popularität verwundert es nicht, dass der Metzler Verlag neben seiner englischen Literaturgeschichte gewissermaßen als sinnvolle Ergänzung ein Autorinnen- und Autorenlexikon der englischsprachigen Literatur herausgebracht hat. In rund 650 Porträts stellt dieses Lexikon englischsprachige Autorinnen und Autoren vom frühen Mittelalter bis zur unmittelbaren Gegenwart vor.
Neben den traditionellen englischen, irischen und schottischen Literaturen werden auch Autor/innen aus den ehemaligen Kolonien sowie die postkolonialen „Neuen Englischsprachigen Literaturen“ berücksichtigt. Gerade sie haben der englischsprachigen Literatur in den letzten Jahrzehnten viele wichtige Impulse gegeben und ihr zu großer internationaler Resonanz verholfen.
Die Herausgeber Eberhard Kreutzer und Ansgar Nünning und das Autorenteam von ca. 220 ausgewiesenen Literaturwissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern konzentrierten sich in ihren Porträts auf die Biografie und das Werk der einzelnen Autor/innen/en. Sie berücksichtigten dabei auch deren literaturgeschichtliche Wirkung und außerliterarische Aspekte. Dazu wurden auch Literaturhinweise zu Werksausgaben gegeben.
Bewusst wurde darauf verzichtet, alle Artikel in ein einheitliches Schema zu pressen; genauso wenig wurde eine enzyklopädische Vollständigkeit der Lebens- und Werkdaten angestrebt. Vielmehr war es ein weiteres Anliegen, nicht nur die Klassiker der englischen Literatur vorzustellen, sondern einen facettenreichen Überblick über die englischsprachige Literatur zu vermitteln.
Der zweispaltige Satz erleichtert ungemein die Lesbarkeit. Auf Porträtabbildungen wie auf dem Buchcover wurde allerdings verzichtet, was sicher zu einer weiteren Auflockerung des Textes beigetragen hätte. Ein ausführliches Personenregister erhöht die schnelle Handhabung des Lexikons.
Das Metzler Autoren Lexikon ist ein gelungenes Nachschlagewerk, das nicht nur für Schule und Studium äußerst hilfreich ist, sondern für jeden Literaturinteressierten ein Gewinn ist.
Manfred Orlick