Bereits vergangenes Jahr hatten diese beiden erfahrenen Krimi-Autorinnen eine Weihnachtsanthologie herausgebracht. Kurzkrimis, die in diversen nordrhein-westfälischen Orten spielen, amüsant sind und meist mit einer Pointe enden.
Nun also auch in diesem Jahr eine solche Sammlung an kurzweiligen
Kriminalgeschichten, die sich alle mit mehr oder minder erfolgreichen Verbrechen beschäftigen, die sich…mehrBereits vergangenes Jahr hatten diese beiden erfahrenen Krimi-Autorinnen eine Weihnachtsanthologie herausgebracht. Kurzkrimis, die in diversen nordrhein-westfälischen Orten spielen, amüsant sind und meist mit einer Pointe enden.
Nun also auch in diesem Jahr eine solche Sammlung an kurzweiligen Kriminalgeschichten, die sich alle mit mehr oder minder erfolgreichen Verbrechen beschäftigen, die sich wiederum alle in der Vorweihnachtszeit zutragen. Passenderweise handelt es sich um exakt 24 Geschichten, ein, wie der Untertitel lautet, mörderischer Adventskalender also.
Da gibt es den Bierwagenfahrer, dessen Tod seine Witwe auf ihre Weise rächen will. Da ist die Angestellte einer verarmten Dame, die mit Kryptogeld Geschäfte macht. Und da gibt es die Damen des Buchclubs, die einer der ihren beim Beseitigen einer Leiche behilflich sind. Oder den Ex-Knacki, der vom Rauben nicht lassen kann und seine Beute in einer Höhle versteckt, was ihm aber nicht gut bekommt.
Wie so oft in dieser Art Kurzgeschichten sind es innerfamiliäre Verbrechen, die erzählt werden. Da meucheln die Ehefrauen ihre Gatten, da entsorgen Söhne die Väter oder wahlweise die Brüder. Manchmal müssen auch die Nachbarn dran glauben, die Kollegen oder Komplizen.
Die Geschichten der beiden Autorinnen sind vielseitig, meist witzig, fast alle mit einer mehr oder weniger überraschenden Pointe (oft kann man sie halt auch erahnen), vor allem aber sind sie nicht langweilig.
Allerdings gefielen mir die Kurzkrimis des letztjährigen Bandes um einiges besser, sie hatten mehr Verve, mehr Tempo und auch mal mehr Spannung. Dieses Mal wirken die Geschichten eher seicht, harmlos. Die Protagonisten ist überwiegend ältere Menschen, Senioren und Seniorinnen, die unliebsame Zeitgenossen entsorgen. Dafür aber gibt es viel Lokalkolorit, werden gerne die Sehenswürdigkeiten der jeweiligen Stadt vorgestellt, in welcher die Handlung spielt.
Zu jeder Geschichte, das sei noch erwähnt, gibt es jeweils ein Rezept zu einem im Text erwähnten Gericht, süße Leckereien, süffige Getränke und ähnliches.
Eine Sammlung an kurzen Kriminalgeschichten, unterhaltsam, gut geeignet als Ausgleich gegen die Vorweihnachtshektik, ein bisschen mehr Tiefgang, mehr Substanz hätte den Texten aber schon gutgetan.
Astrid Plötner & Anke Kemper - Meuchelei in der Weihnachtsbäckerei
Gmeiner, Oktober 2024
Taschenbuch, 360 Seiten, 14,00 €