An der Wende zu ihrem 70. Lebensjahr wird die Autorin zu ihrem eigenen Erstaunen von einer unheimlichen Angst vor Alter und Tod erfasst. Sie hat in ihrem Leben schwere Schicksalsschläge mit Bravour gemeistert. Sie hat jeden einzelnen Tag ihres vielfältigen Lebens mit Licht und Schatten wie eine Liebende umarmt. Sie hat die vielen Traumata als Tore zur Heilung benutzt. Warum also jetzt dieses Erschrecken vor dem siebzigsten Geburtstag? Sie beschließt, sich dem gefürchteten Datum schreibend zu nähern. Tief ist die Empörung angesichts des Erstarkens des Rechtspopulismus. Als Nachkriegskind sich der Verantwortung für die Naziverbrechen und den Friedensauftrag ihrer eigenen Generation stets bewusst, ist sie entsetzt, dass sie im Alter einen Rückbau von Demokratie und zivilen Umgangsformen erleben muss. W s sie verwundert am Alter ist die erhöhte Sensibilität gegenüber ihrer Umgebung. Sie ist verletzbarer als je zuvor, zugleich aber auch tiefer inspiriert von der Schönheit des Lebens und der tiefen Verbindung mit anderen Menschen. Die größte Herausforderung jedoch ist der Ausblick auf den eigenen Tod. Kann sie das Paradoxon eines bewussten Geistes in einem gebrechlichen Körper akzeptieren? Wird es ihr gelingen, diese letzte unverschuldete Demütigung ihres Freigeistes mit kosmischem Humor zu betrachten? Gibt es ein Leben nach dem Tod?
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