Als Bernhard Grzimek im Januar 1959 seinen Sohn Michael am Rande des Ngorongorokraters begrub, hat er sich sicher die Frage gestellt, ob der Einsatz für Tiere und Natur es wert ist, das eigene Leben aufs Spiel zu setzen. Michael hätte ihm diese Frage mit Ja beantwortet. Das Erbe von Michael und Bernhard Grzimek, die mit der Zählung der Wildtiere in der afrikanischen Serengeti zu den Vorreitern des Tier- und Naturschutzes wurden, wirkt bis heute fort. Ina Claus erzählt, wie es war, damals in Afrika, welche Hindernisse es zu überwinden galt, welch langer Atem und welche Einsatzbereitschaft vonnöten waren, um dieses große Projekt zu Ende zu bringen. Bernhard Grzimek hat das von Vater und Sohn begonnene Werk bis zu seinem Tod 1987 unermüdlich fortgeführt und das nicht nur, weil er es seinem Sohn schuldig war. Hätte es 2006 einen wie Grzimek gegeben, wäre, das ist fast sicher, Problembär »Bruno« nicht abgeschossen worden. Denn Grzimek hat sich immer eingemischt, wenn es um die Sache der Tiere - um ihre arg beschnittenen Rechte - ging, ein unbequemer Zeitgenosse, der die Herzen der Deutschen von Anfang an erobert hatte, der es als seine Aufgabe sah, die Menschen aus ihrer Unwissenheit zu befreien, klarzustellen, dass ein Tier keine »Sache« ist und dass Tierschutz mehr ist, als nur darüber zu reden. Michael Grzimeks bedingungsloser Einsatz hat ihm den Tod gebracht und tausenden Tieren das Leben geschenkt.
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