Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Theologie - Systematische Theologie, Note: 1,3, Universität Regensburg (Theologische Anthropologie und Wertevermittlung), Veranstaltung: Hauptseminar, Sprache: Deutsch, Abstract: Mittlerweile sind es die Bundesbürger gewöhnt, mit Schlagzeilen wie „Sozialausgaben klettern auf Rekordhöhe“ umzugehen. Doch was ist passiert, dass das wohlfahrtsstaatliche Prinzip, das Hand in Hand mit der europäischen Moderne ging, allmählich nicht mehr funktioniert? Als durch die Industrialisierung und der liberal-kapitalistischen Markwirtschaft eine immer stärker werdende Form von Existenzunsicherheit expandierte, wurden auf diese Entwicklungen mit dem System des modernen Wohlfahrtsstaats geantwortet. Die sozialpolitischen Maßnahmen waren der „Versuch, die soziale Existenz der von diesem umfassenden Wandel betroffenen Menschen zu sichern und so gleichzeitig die bestehende Ordnung von Gesellschaft, Wirtschaft und Staat gegen revolutionäre Umbrüche zu schützen“. Daraus ergibt sich die institutionelle Übernahme einer legalen und damit einer formalen Verantwortung einer Gesellschaft für das Wohlergehen ihrer Mitglieder in grundlegenden Belangen. So viel positive Effekte diese Definitionen auch versprechen wollen, so werden dennoch an dieser Stelle die Probleme der heutigen Zeit deutlich: Denn was besagt der Ausdruck der „grundlegenden Belange“ und wer hat diese Verantwortung zu übernehmen. Anscheinend bedarf es eines immer höher dotierten Transferbetrags pro Einwohner, um die Marktergebnisse zu. Durch einen solchen Eingriff untergräbt man aber auch das ökonomische System, dessen Effizienz geschwächt wird. Zunächst aber noch zur Frage, wer diese Verantwortung übernehmen soll. (Neo-)Liberale fordern zunehmend vehement eine verstärkte Eigenverantwortung. Aus rein ökonomischen Gedankengut heraus, stellt diese Variante eine plausible Lösung dar: Wenn der Markt mit seinen gewinnmaximierenden Individuen die beste Lösung ökonomischer Probleme ist, so könnte dieses Schema auch für den sozialpolitischen Bereich gelten. An diesen beiden Fragestellungen wird schon sichtbar, dass das Verhältnis von Wirtschafts- und Sozialpolitik ein spannungsgeladenes darstellt. Welche Ansätze liefert die Philosophie, um die Kluft zwischen Markt und Moral abzuschwächen bzw. dass sich beide Elemente sogar gegenseitig etwas bringen können. Als nächstes möchte ich in meiner Arbeit, die Grundlagen des Kommunitarismus aufzeigen, diese mit der Philosophie von Walzer noch präzisieren. Demgegenüber stelle ich den politischen Liberalismus vor, der mitunter von John Rawls geprägt wurde und somit sollen auch dessen Gedanken in dieser Arbeit vorgestellt werden.