Essay aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Soziologie - Allgemeines und Theorierichtungen, Note: 1,3, Helmut-Schmidt-Universität - Universität der Bundeswehr Hamburg (Professur für Soziologie), Veranstaltung: Macht und Herrschaft. Eine Auseinandersetzung mit Michel Foucault, Sprache: Deutsch, Abstract: Viele Krankenkassen werben mit Bonusprogrammen und Slogans wie: „Vorbeugen ist besser als Heilen“1. Damit sollen die Menschen motiviert werden beispielsweise mehr Sport zu treiben oder sich gesünder zu ernähren. Der Soziologe Michel Foucault behandelt in seinem Werk „Der Wille zum Wissen“2 unter anderem die Thematik der Bio-Macht. Diese soll eine weitere Modifikation der Macht in Staat und Gesellschaft darstellen. Im Folgenden soll gezeigt werden, dass sich die Theorie der Bio-Macht sehr wohl auf aktuelle Beispiele übertragen lässt. Dies soll mit Hilfe dieser Theorie und dem Begriff der Disziplinierung dargestellt werden. Die zwei Pole, welche sich um den Begriff der Bio-Macht bilden, lassen sich am oben genannten Beispiel von Bonusprogrammen in Versicherungen nachweisen. Es soll gezeigt werden, wie sich die Theorie der Bio-Macht in unserer Gesellschaft integriert. Jedoch soll keineswegs bewiesen werden, dass diese Art der Machtausübung als Modell dafür geeignet ist, die Gesellschaft zu regieren. Das Modell der Bio-Macht ist in unserer Gesellschaft vorhanden und kann anhand des genannten Beispiels beschrieben werden. Im Folgenden wird nun zunächst die Theorie der Bio-Macht, sowie der Begriff der Disziplin nach Foucault erläutert, um anschließend aufzuzeigen, dass das soeben genannte Modell nicht dazu geeignet ist, die gesamte Gesellschaft zu regieren. Dann werden die Prinzipien der Bio-Macht auf das Beispiel von Bonusprogrammen der Krankenkassen übertragen, sodass deutlich wird, dass die Theorie der Bio-Macht zwar greift, jedoch nicht zur Regierung einer Gesellschaft geeignet ist.