Bachelorarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Didaktik - Französisch - Literatur, Werke, Note: 2,3, Freie Universität Berlin (Institut für Romanische Philologie), Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit soll anhand eines Vergleichs von Michel Houellebecqs Extension du domaine de la lutte und Frédéric Beigbeders 99 francs (14,99 €) untersuchen, ob innerhalb dieser beiden Gegenwartsromane neue Formen der Impassibilité zu erkennen sind. Als Analyseansatz dient der Gedanke, dass sich der Begriff der Impassibilité seit der Mitte des 19. Jahrhunderts, d.h. seit der Zeit der „impassibilité flaubertienne“, gewandelt hat. In dem Hauptseminar „L’impassibilité – von Flaubert zu den ‚jeunes auteurs de Minuit’“, auf dem diese Arbeit aufbaut, wurde der Begriff der Impassibilité unter anderem auch im Hinblick auf Albert Camus’ L’étranger und Houellebecqs Extension du domaine de la lutte angewendet. Dabei wurde festgestellt, dass der Begriff der Impassibilité, innerhalb dieser Werke, auf einer anderen Ebene anzusiedeln ist, als bei Gustave Flauberts Madame Bovary beispielsweise. Bevor ich darauf Bezug nehme, warum diese Arbeit gerade Houellebecqs und Beigbeders Roman in Anbetracht der genannten Thematik vergleicht, gilt es den Begriff der Impassibilité näher zu betrachten. Dem Dictionnaire der Académie Française nach, das den Begriff recht ausführlich definiert, steht die Impassibilité, bzw. das Adjektiv impassible, während des 13. und 14. Jahrhunderts als Charaktereigenschaft einer göttlichen Instanz: „[…] incapacité (de Dieu) de souffrir ou d’être soumis aux passions“, „qui ne sent pas, sans passion (souvent employé pour qualifier Dieu)“. Im nicht-theologischen Sinne stehen die beiden Wortarten dagegen für die Unfähigkeit seine Gefühle auszudrücken: „Qualité, caractère de ce qui ne laisse pas paraître ses souffrances physiques ou ses émotions.“ [...]