Diplomarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Sport - Sportsoziologie, Note: 1,7, Universität Paderborn, Sprache: Deutsch, Abstract: Guido Westerwelle sagte am 4. September 2004 im ZDF Sportstudio: „Bis 40 kann man Sport machen, ab 40 muss man Sport machen.“ Die Aussage trifft den Nerv der Zeit, denn sie zielt auf die rasant anwachsenden Kosten im Gesundheitswesen. Diese resultieren unter anderem aus Bewegungsmangel und falscher Ernährung und könnten durch eine angepasste, dem Körper entsprechende Lebensweise vermieden werden. Gleichzeitig zeigt der Ausspruch, dass dem Thema Sport im mittleren Lebensabschnitt in der öffentlichen Diskussion zunehmend mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird. Eine der größten gesellschaftspolitischen Herausforderungen geht vom demographischen Wandel aus. In den nächsten 45 Jahren wird die Zahl älterer Menschen in Deutschland deutlich steigen, wobei im Jahr 2050 auf 100 Personen im erwerbsfähigen Alter 78 alte Menschen kommen werden (vgl. Statistisches Bundesamt, 2003, S. 31). Diese Entwicklung, die charakteristisch für alle hoch entwickelten Industrie- und Dienstleistungsgesellschaften ist, wird nicht ohne Auswirkungen auf die sozialen Sicherungssysteme bleiben. Zum Beispiel wird der Gesundheitszustand einer immer älter werdenden Bevölkerung das Gesundheitswesen und die sozialen Dienste nachhaltig bestimmen. Chronische Rückenschmerzen verursachen beispielsweise in Deutschland jährlich Kosten in Höhe von 26 Milliarden €. Allerdings sind nur 15% der Rückenschmerzen auf einen organischen Befund zurückzuführen (vgl. Stephan, 2005, S. 10). Daher werden bereits heute Stimmen laut, die den Einzelnen zu mehr Verantwortung für seine Gesundheit und für seinen Körper aufrufen, um langfristig teure Alterslasten zu verringern. Aber auch die Vereine werden stärker in die Pflicht genommen. So wird beispielsweise gefordert, die Leistungen der „Turn- und Sportvereine mit ihrem speziellen Angebot im Gesundheitssektor als Träger von Vorsorgeleistungen anzuerkennen“ (Deutscher Sportbund, 2004 a, S. 13). Dies soll im Rahmen eines Präventionsgesetzes geschehen. Es stellt sich die Frage, welche Grundlagen zur Erhaltung der Gesundheit und für eine selbständige und zufriedene Lebensführung bereitgestellt werden können und müssen. Zur Gesunderhaltung seines Organismus und zur Aufrechterhaltung seines Wohlbefindens braucht der Mensch ein ausreichendes Maß an regelmäßiger körperlicher Aktivität: Der Mensch ist nach seinem genetischen Grundprogramm auf Bewegung ausgerichtet...