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Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,5, Philipps-Universität Marburg (Insitut für Neuere Dt. Literatur und Medien), Veranstaltung: Hauptseminar: Goethes Romane, Sprache: Deutsch, Abstract: Schiller schrieb am 28. Juni 1796 an Goethe: „Aus der Masse der Eindrücke, die ich empfangen, ragt mir in diesem Augenblick Mignons Bild am stärksten hervor. Ob die so stark interessierte Empfindung hier noch mehr fordert, als ihr gegeben worden, weiß ich jetzt noch nicht zu sagen. Es könnte auch zufällig sein, denn beim Aufschlagen des Manuscripts…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,5, Philipps-Universität Marburg (Insitut für Neuere Dt. Literatur und Medien), Veranstaltung: Hauptseminar: Goethes Romane, Sprache: Deutsch, Abstract: Schiller schrieb am 28. Juni 1796 an Goethe: „Aus der Masse der Eindrücke, die ich empfangen, ragt mir in diesem Augenblick Mignons Bild am stärksten hervor. Ob die so stark interessierte Empfindung hier noch mehr fordert, als ihr gegeben worden, weiß ich jetzt noch nicht zu sagen. Es könnte auch zufällig sein, denn beim Aufschlagen des Manuscripts fiel mein Blick zuerst auf das Lied, und dieß bewegte mich so tief, daß ich den Eindruck nachher nicht mehr auslöschen konnte“1. Und am 23. Oktober 1796 ergänzte er: „Mignon wird wahrscheinlich bei jedem ersten und auch zweiten Lesen die tiefste Furche zurücklassen“2. Dieser Eindruck wurde von vielen zeitgenössischen und auch späteren Kritikern des „Wilhelm Meister“ geteilt. Wie kann diese tiefe Furche in Worte gefasst werden? Worin liegt der Zauber, den Mignon auf Schiller und unzählige weitere Leser ausübte? Mignon wirbelt durch den Roman und ist tatsächlich schwer zu fassen. Dennoch ist es sicherlich möglich, sich über Attributzuschreibungen der Figur Mignon zu nähern und eine Interpretation auf die wesentlichen Eigenschaften der Mignon zu stützen. Nach der Attributzuschreibung wird sich die Möglichkeit ergeben, Mignon als Symbol des „Sturm und Drang“ zu deuten, bzw. in ihr nicht nur wichtige romantische Wesenszüge zu erkennen - wie es bereits viele Interpreten behaupteten -, sondern sie eindeutig als Relikt des „Sturm und Drang“ zu sehen. Dabei darf man natürlich nicht vergessen, dass eine solche Analyse in einer langen Tradition steht. Über Mignon ist viel geschrieben worden, und die Interpretationen der letzten einhundert Jahre könnten unterschiedlicher kaum sein. Viele widmeten sich einzelnen Merkmalen der Mignon und konnten für das Ganze wenig bewirken. Die vorliegende Arbeit nimmt stets auf die lange Tradition der Mignon-Forschung Bezug, die für die Zielsetzung dieser Arbeit interessanten Aspekte der verschiedenen Aufsätze und Bücher werden zusammengetragen und der hier zu Grunde liegenden Fragestellung zugeordnet. Zum Schluss soll die Frage beantwortet werden, ob Mignon als Teil des „Sturm und Drang“ in den „Lehrjahren“ direkten Bezug auf die „Leiden des jungen Werther“ nimmt. Die Frage ist, ob Mignon die Werther-Thematik nicht nur aufnimmt, sondern sie sogar weiterentwickelt. Die These ist, dass in Mignon der Erlösungswunsch von Werther noch einmal Gestalt annimmt. An Mignon erfüllt sich, was für Werther Verheißung bleibt.