Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Pädagogik - Erwachsenenbildung, Note: 1, Karl-Franzens-Universität Graz (Institut für Erziehungs- und Bildungswissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Migranten und Migrantinnen sind eine heterogene Gruppe, die sich von einem Ort zum nächsten, möglicherweise mit einem Zwischenaufenthalt an einem anderen Ort bewegte und bewegt. Das geschieht nicht nur oberflächlich und lediglich im physischen Sinn ihrer Anwesenheit, sondern auch im Zuge der unterschiedlichen Bildungsabschlüsse, Vorkenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten, mit welchen sie dem österreichischen Bildungswesen begegnen. Menschen, die mit diesem Terminus bezeichnet werden, kommen aufgrund unterschiedlicher Motive und Interessen nach Österreich, um hier eine Bleibe - sehr plakativ gesprochen - ohne Gewalt und mit einer besseren (Berufs-)Chance für die Zukunft zu finden. Dabei darf nicht außer Acht gelassen werden, dass ein Mensch mit Migrationsgeschichte kein Teil einer unmündigen Masse ist, die wie ein Teig in die jeweils eigene Struktur von Werten und An-sichten gepresst wird und hart geworden ist. In diesem Punkt sehe ich den Handlungsbedarf im österreichischen (Weiter-)Bildungssystem. Der kritische Blick ist dahingehend, dass Migrantinnen und Migranten nicht als passive Objekte gesehen werden, für die Gesetze und Bildungsmaßnah-men, meist Sprachkurse oder Schulungen für Arbeitslose gemacht werden, ohne ihrem aktiven Zutun, als viel mehr als aktive Subjekte, die vor dem Hintergrund ihrer Migrationsgeschichte und dem Wissen, dass sie in das neue Land bringen, handlungsfähig bleiben und ihre Zukunft als Sub-jekte beispielsweise Lehrende innerhalb des Bildungssystems mitgestalten können. In diesem Zu-sammenhang möchte ich SCHERR (2002) erwähnen, der in seinen Ausführungen HEGEL, JAMES und MEAD erwähnt, welche ebenso wie er einen relevanten Beitrag zum Thema Sozialität und Subjektivität leisteten. Sie gehen davon aus, dass "die Entwicklung der individuellen Subjektivität abhängig ist von der Teilnahme an sozialen Beziehungen, in denen Individuen als eigenständig sprach-, handlungs- und entscheidungsfähige Subjekte anerkannt werden" (SCHERR 2002, S.28). Das Einzelwesen spiegelt sich in kritischer Reflexion und Selbstwahrnehmung, in den Reaktionen der gesellschaftlichen Mitglieder.
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