Was haben Heuschrecken und Löwen mit Gewalt und Krieg zu tun? Wie lässt sich umgehen mit komplizierten Bibeltexten und ihren damals wie heute problematischen Gottesbildern? Seit zweitausend Jahren ringt die jüdische wie christliche Überlieferung um angemessene Übersetzungen und Auslegungen des Nahumbuchs. Nesina Grütter führt entlang des Bibeltexts in die altorientalische Theopoesie ein und klärt die Bedeutung der gewaltsamen Sprachbilder von reissenden Königslöwen, der zaubermächtigen und hurerischen Stadt-Frau Ninive oder der gefrässigen Verwaltungsheuschrecken. Beim Streifzug durch die vielseitige Auslegungsgeschichte von der Antike bis heute tauchen zudem viele Fragen auf: Kennt das Nahumbuch einen Klima-Gott? Wie lassen sich kulturell kodierte Sprachbilder übersetzen? Und was verbindet die Auslegung feministischer Theologinnen, eine Streitschrift Zwinglis und die antiken Kommentatoren aus Qumran?
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