Migration findet seit Beginn der Menschheitsgeschichte statt, und dennoch ist das emotional besetzte Thema hochaktuell, nicht zuletzt da Deutschland seit 2005 offiziell als Einwanderungsland gilt.Gerade junge Menschen wagen das Abenteuer „Auswanderung“. Wie sehen junge Erwachsene eines klassischen afrikanischen Emigrationslandes, das zudem als Transitland für Migranten anderer afrikanischer Staaten gilt, die Themen „Migration“ und „europäische Zuwanderungspolitik“ im Vergleich zu Gleichaltrigen in der Einwanderungsregion Europa? Wie unterscheiden sich deren Sichtweisen, und wo gibt es Gemeinsamkeiten?Nach einer theoretischen Einführung in das Thema Migration und europäische Zuwanderungspolitik vergleicht Judith Schicklinski in einer empirischen Untersuchung die Vorstellungen von Schüler(inne)n und Student(inn)en in Marokko, Frankreich und Deutschland miteinander und interpretiert die Ergebnisse. Wie migrationsbereit sind die Befragten? Was assoziieren sie mit den Begriffen „Migration“ und „Einwanderung in die EU“? Was wissen sie über Migration und (europäische) Zuwanderungspolitik?Schicklinskis Ergebnisse bestätigen die Notwendigkeit politischer Aufklärungsarbeit zum Thema Migration. Die Tatsachen, dass Migration im Rahmen einer kontrollierten Zuwanderung sowohl für die Herkunfts- wie auch die Aufnahmestaaten positive Auswirkungen haben kann und dass gerade Europa auf Arbeitsmigration angewiesen ist, sind noch wenig bekannt.