Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Romanistik - Hispanistik, Universität Augsburg, Veranstaltung: Spanische Literaturwissenschaft, Sprache: Deutsch, Abstract: Ohne Zweifel ist Miguel Mihura (1905-1977) in seinem Schaffen als Theaterautor in der Zeit vor (mit Tres Sombreros de Copa) und nach dem spanischen Bürgerkrieg (1936-1939) zu den Großen seiner Zeit zu zählen. Mit seinen Ansichten über das Theater und vor allem über das humoristische Theater ist er auf eine Stufe mit seinen nicht weniger bekannten Zeitgenossen Enrique Jardiel Poncela (1901-1952) oder Alfonso Paso (1926-1978) zu stellen. Sie alle wollten das spanische Theater neu beleben und verändern und haben erfolgreich ihre Spuren in der literarischen Landschaft Spaniens hinterlassen. In dieser Arbeit geht es um Mihuras Stück Tres Sombreros de Copa, das er bereits 1932 fertig stellte, das aber erst 1952 auf die Bühne gebracht werden konnte. Der Grund für diesen beachtlichen Zeitunterschied zwischen Produktion und Erstaufführung liegt, kurz gesagt, darin, dass die Bevölkerung Spaniens zum Zeitpunkt der Fertigstellung für diese Art Theater nicht bereit war. Freunde Mihuras wie beispielsweise José Juan Cadenas rieten ihm dazu, das Stück nicht auf die Bühne zu bringen und das nicht, weil es schlecht wäre, sondern eben weil das Publikum auf so etwas Neuartiges nicht vorbereitet sei. Erst in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts kam man wieder auf das Stück zurück und war begeistert über seine Art und Weise. Es wurde sofort ein Publikumserfolg und gehört noch heute zu den beim spanischen Publikum sehr beliebten Stücken. Es existieren einige Übersetzungen und das Stück wurde in Spanien, Frankreich und Belgien im Fernsehen ausgestrahlt. Diese Arbeit ist aufgeteilt in zwei thematisch unterschiedliche Teile: In Teil A soll Mihura als humoristischer Autor behandelt und ein Vergleich zu Jardiel Poncela und Paso gezogen werden. Außerdem sollen verschiedene Theorien des Humors in Bezug auf Mihura dargestellt werden. Zum Schluss soll ein Versuch der Kategorisierung komischer Ausschnitte aus Tres Sombreros de Copa versucht werden. Teil B der Arbeit widmet sich einem Interpretationsansatz. Hier soll das Stück als Befreiungsphantasie aus verschiedenen Perspektiven gesehen werden. Der Begriff des Eskapismus soll dazu als Grundlage der Annahmen dienen. Der letzte Abschnitt schließlich soll das Geschehen in Tres Sombreros de Copa mit einem Junggesellensabschied vergleichen und eine Deutung dieser Sichtweise liefern.