Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich VWL - Mikroökonomie, allgemein, Note: 1,3, Technische Universität Dresden, Sprache: Deutsch, Abstract: „Arme Menschen sind wie Bonsai-Menschen. Ihr Samenkorn ist vollkommen in Ordnung. Nur hat Ihnen die Gesellschaft nie ausreichend Nährboden gegeben, in dem sie hätten wachsen können. Um die Armen aus ihrer Lage zu befreien, müssen wir lediglich geeignete Wachstumsbedingungen für sie schaffen. Erhalten sie einmal Gelegenheit, ihre Energie und Kreativität zu entfalten, so wird die Armut schnell verschwinden.“ (Yunus, 2008, S. 297) Die Metapher der „Bonsai-Menschen“ formulierte Prof. Mohammed Yunus während seiner Friedensnobelpreisrede im Jahr 2006. Dieser voraus gegangen war eine riesige Erfolgsgeschichte. Die von ihm gegründete Grameen Bank hatte Dünger und Nährboden entwickelt, um den „Bonsai-Menschen“ endlich die Möglichkeit des Wachstums zu geben. Mohammed Yunus sah während der furchtbaren Überschwemmungen und Hungerskatastrophen im Jahr 1974, welches Elend sich in Bangladesch direkt vor seiner Haustür abspielte. Von da an war es ihm nicht mehr möglich, wirtschaftswissenschaftliche Theorien in Relationen zu lehren, die fern ab der Realität auf den Straßen waren. So ging er in das Dorf Jabra, wenige Kilometer von der Universität, an der er lehrte entfernt, und stellte fest, dass es für die armen Menschen in seiner Umgebung sehr schwer war, bereits extrem kleine Geldbeträge aufzutreiben. Aus dieser Not heraus mussten sie auf Geldverleiher zurückgreifen, welche ihnen Zinsen abforderten und Bedingungen auferlegten, die eine Verbesserung Ihre Situation quasi unmöglich machten. So wurde die Idee geboren, auch Menschen Zugang zum Finanzsektor zu gewähren, welche über normale Wege keinerlei Möglichkeit erhalten hätten, finanzielle Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen. (Vgl. Yunus, 2008, S. 54ff)