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Émile Durkheim zählt zu den Klassikern der Soziologie. Der Band greift erstmals unbekannte Rezeptionslinien Durkheims auf und zeigt ihn so in seiner Komplexität und Aktualität: als Vorreiter einer transdisziplinären Sozialwissenschaft, als scharfsinnigen Theoretiker, als Denker des Materiellen und des Symbolischen. Neben ihm kommen auch seine Kollegen, Erben und zeitgenössischen Kritiker in den Blick. Dabei wird deutlich, dass Durkheims Werk nicht nur die Soziologie prägte, sondern auch der Ethnologie und der Philosophie grundlegende Impulse gab. Mit Beiträgen von Stéphane Baciocchi, Stefan…mehr
Émile Durkheim zählt zu den Klassikern der Soziologie. Der Band greift erstmals unbekannte Rezeptionslinien Durkheims auf und zeigt ihn so in seiner Komplexität und Aktualität: als Vorreiter einer transdisziplinären Sozialwissenschaft, als scharfsinnigen Theoretiker, als Denker des Materiellen und des Symbolischen. Neben ihm kommen auch seine Kollegen, Erben und zeitgenössischen Kritiker in den Blick. Dabei wird deutlich, dass Durkheims Werk nicht nur die Soziologie prägte, sondern auch der Ethnologie und der Philosophie grundlegende Impulse gab. Mit Beiträgen von Stéphane Baciocchi, Stefan Beck, Tanja Bogusz, Heike Delitz, Emmanuel Désveaux, Jean-Louis Fabiani, Joachim Fischer, Marcel Fournier, Bruno Karsenti, Frédéric Keck, Wiebke Keim, Steven Lukes, Stephan Moebius, Lothar Peter, Devyani Prabhat, Anne W. Rawls, Thomas Scheffer, Michael Schillmeier, Robert Seyfert, Susan Stedman Jones und Jean Terrier.
Tanja Bogusz, Dr. phil., ist BMBF-Forscherin am Centre Marc Bloch und Dozentin am Institut für Sozialwissenschaften der Humboldt Universität zu Berlin. Heike Delitz, Dr. phil., ist habilitierte Soziologin an der Universität Bamberg.
Inhaltsangabe
Inhalt
Einleitung
Renaissance eines penseur maudit: Émile Durkheim zwischen Soziologie, Ethnologie und Philosophie
Tanja Bogusz & Heike Delitz 11
I Durkheims Gesellschaftstheorie: Kritische Rezeptionen und Aktualisierungen
Émile Durkheims Programm einer wissenschaftlichen Soziologie in Deutschland
Wiebke Keim 47
Dialektik der Gesellschaft versus ›Conscience Collective‹? Zur Kritik Theodor W. Adornos an Émile Durkheim
Lothar Peter 73
Durkheims Soziologie als Sozioprudenz
Joachim Fischer 95
Pluralität und Einheit: Zum Verhältnis von Pluralismus und Gesellschaftstheorie bei Émile Durkheim
Jean Terrier 119
Durkheim über Recht und Moral: Die Desintegrationsthese
Steven Lukes & Devyani Prabhat 149
Ethnomethodologie mit Durkheim - Sequenz- und Kulturanalysen zum ›Fall Köhler‹
Thomas Scheffer 179
II Durkheims Ethnologie:
Eine sozio-kulturelle Anthropologie
Von Émile Durkheim zu Carl G. von Brandenstein: Lesarten des australischen Totemismus
Emmanuel Désveaux 213
Mentale Kausalität und Wahrnehmung des Unsichtbaren: Zum Begriff der Partizipation bei Émile Durkheim und Lucien Lévy-Bruhl
Frédéric Keck 237
Rekonstruktion eines Methodenkonfliktes
Marcel Fournier 265
Kohärenz und Emergenz: Durkheim und die Sozialanthropologie
Stefan Beck 291
Durkheim, die britische Anthropologie und die Kategorienfrage in den Elementaren
Formen des religiösen Lebens
Susan Stedman Jones 319
Synchronisationen: Bourdieu, Durkheim und die Ethnologie
Tanja Bogusz 341
III Durkheims Erkenntnistheorie: Epistemologische Konkurrenzen und praxistheoretische Perspektiven
Bergson und Durkheim, Bergsoniens und Durkheimiens
Heike Delitz 371
Zur Politisierung des Sozialen: Durkheims Soziologie und Tardes Monadenlehre
Michael Schillmeier 403
Das verlorene Argument in Durkheims Pragmatismus-Vorlesung (1895-1955): Kritisches zu Methode und Wahrheit
Stéphane Baciocchi & Jean-Louis Fabiani 433
Das Collège de Sociologie und die Religionssoziologie der Durkheim-Schule
Stephan Moebius 473
Identifikation - Imitation - Imagination: Transformative Praktiken in Durkheims Religionssoziologie
Robert Seyfert 503
Durkheims Theorie des Totemismus revisited
Bruno Karsenti 529
Durkheims Theorie der Moderne: Selbstregulierende Praktiken als konstitutive Ordnung sozialer und moralischer Tatsachen