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Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - Erster Weltkrieg, Weimarer Republik, Note: 1, Universität Potsdam (Historisches Institut), Veranstaltung: Hauptseminar "Militarismus", Sprache: Deutsch, Abstract: „Der deutsche Zusammenbruch 1918 war historisch einzigartig nicht nur seiner unerwarteten Plötzlichkeit wegen, sondern weil nie zuvor eine Nation die Waffen gestreckt hatte, deren Armeen so tief in Feindesland standen", schrieb Wolfgang Schivelbusch in seinem Werk über die "Kultur der Niederlage". Welche Ursachen waren verantwortlich für diesen „einzigartigen“…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - Erster Weltkrieg, Weimarer Republik, Note: 1, Universität Potsdam (Historisches Institut), Veranstaltung: Hauptseminar "Militarismus", Sprache: Deutsch, Abstract: „Der deutsche Zusammenbruch 1918 war historisch einzigartig nicht nur seiner unerwarteten Plötzlichkeit wegen, sondern weil nie zuvor eine Nation die Waffen gestreckt hatte, deren Armeen so tief in Feindesland standen", schrieb Wolfgang Schivelbusch in seinem Werk über die "Kultur der Niederlage". Welche Ursachen waren verantwortlich für diesen „einzigartigen“ Zusammenbruch? Erfolgte er wirklich in unerwarteter Plötzlichkeit oder war der Zusammenbruch nur der Kulminationspunkt einer Entwicklung, deren Ursachen tief in den Mißständen des wilhelminischen Staatskörpers verortet waren? In der älteren Forschung wurde Ludendorffs Entschluß zur Offensiven Kriegführung im Jahre 1918, welcher in Konsequenz zur Überspannung der deutschen Kräfte führte, als Hauptursache heraus gearbeitet. Kontroversen existierten lediglich in Umfang und Einfluß der Überspannung auf die Truppe. Die erste Hauptrichtung, als deren Exponent z.B. Gerhard Ritter gelten kann, konstatierte bereits für den Mai 1918 erste Anzeichen für die Überspannung und damit ein Nachlassen der Kampfkraft. Als Indikator galten für ihn die zunehmende Meuterei bei Transporten, steigende Desertionszahlen und die nachlassende Widerstandskraft einiger Heeresverbände. Die zweite Hauptrichtung, namentlich z.B. durch Karl Dietrich Erdmann vertreten, erkannte ein wirkliches Nachlassen der Kampfkraft erst nach dem 8.8.1918. Erdmann sah dennoch im Heer bis zu seiner Demobilisierung einen festgefügten Verband. Er schrieb: „Aber bis zum letzten Tag war die Fronttruppe im Kampf fest in der Hand ihrer Führer. Das deutsche Heer insgesamt blieb bis zu seiner Demobilisierung festgefügt.“ Die genaue Klärung der Ursachen gestaltet sich schwierig, da ein Großteil der Akten beim Brand des Heeresarchivs in Potsdam 1945 zerstört wurde. Ich werde in meiner Arbeit weitestgehend der Argumentation des Wilhelm Deist folgen, der mit seinem 1986 erschienenen Aufsatz „Verdeckter Militärstreik im Kriegsjahr 1918?“ einen neuen Ansatz zur Lösung der Frage präsentierte. Ziel der Arbeit ist es, die tiefgehenden, ja systemimmanenten Ursachen für den Ausbruch des verdeckten Militärstreiks sowohl in der Heimat, als auch an der Front und dessen substantielle Bedeutung für den Zusammenbruch des Heeres und damit für den Zusammenbruch des wilhelminischen Staates herauszustellen. Dabei wird vor allem die mentalitätsgeschichtliche Ebene im Mittelpunkt der Betrachtung stehen.