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Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Latein, Note: 1,0, Universität Potsdam, Sprache: Deutsch, Abstract: 1 Einleitung Attice, crede mihi, militat omnis amans. Ein römischer Liebhaber vergleicht seinem Freund gegenüber die Liebe mit dem Kriegsdienst. Ovid lässt seine Figur in der Tradition der Liebeselegie die militia amoris verkörpern und anhand vielfältiger Beispiele als Gegenentwurf zum ideal-römischen Streben nach Kriegsruhm erklären. Doch bleibt es bei der bloßen Erläuterung dieses Motivs, oder sind argumentative, gar rechtfertigende Züge auszumachen? Muss Ovid, der letzte in der…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Latein, Note: 1,0, Universität Potsdam, Sprache: Deutsch, Abstract: 1 Einleitung Attice, crede mihi, militat omnis amans. Ein römischer Liebhaber vergleicht seinem Freund gegenüber die Liebe mit dem Kriegsdienst. Ovid lässt seine Figur in der Tradition der Liebeselegie die militia amoris verkörpern und anhand vielfältiger Beispiele als Gegenentwurf zum ideal-römischen Streben nach Kriegsruhm erklären. Doch bleibt es bei der bloßen Erläuterung dieses Motivs, oder sind argumentative, gar rechtfertigende Züge auszumachen? Muss Ovid, der letzte in der Reihe der großen Elegiker, seine Figur tatsächlich für die eigenen dichterischen sowie Lebensideale sprechen lassen? Konnte er doch seinem ingenium nur nachgehen und lusor seiner tenerorum amorum sein, wenn er sich „von den drückenden Pflichten der vita activa zurückzog und sich dem Leitstern des otium anvertraute […] Die Last des öffentlichen Lebens war für seine Kräfte zu schwer, sagt er.“ Der Adressat allein scheint mir ein wichtiger Ansatzpunkt zu sein: Warum ist das Gedicht nicht – wie vormals schon öfter gesehen – an den amator selbst oder seine puella gerichtet? Dem Freunde gegenüber könnte man eine triumphierende Schilderung des letzten Schäferstündchens erwarten, einen selbstmitleidigen aber kämpferischen Anruf des eigenen Durchhaltevermögens oder eine Absage an das quälende Mädchen; je nachdem, wie weit wir in der Dramaturgie des Gedichtzyklus fortgeschritten sind. Mit unserer Elegie Am. 1.9 befinden wir uns mitten im ersten der drei Bücher der Amores. Möchte man die ersten beiden Elegien als Einleitung des Werkes etwas gesondert betrachten, befindet sich Am. 1.9 sogar genau in der Mitte zwischen 1.3 und 1.15, dem einleitenden und dem abschließenden Stück des ersten Buches. Erkennen wir eine raffinierte Komposition und nehmen an, dass jedes Gedicht an seiner Stelle von Bedeutung ist und sich Beziehungen zu anderen Gedichten an korrespondierenden Stellen herstellen oder vielmehr nachvollziehen lassen, dann könnte die Position also für eine angemessene Würdigung von Bedeutung sein. Vielleicht müssen in dieser frühen Phase aber auch noch bekannte Motive bedient werden? Vielleicht befinden wir uns an dieser Stelle (in diesem Werk von diesem Autor) aber auch vor allem auf einer anderen, distanziert-ironischeren Ebene als bei seinen Vorgängern Gallus, Tibull oder Properz. Dementsprechend wird übergeordnet zudem nach der Ernsthaftigkeit dieses Gedichtes sowie des Gesamtprojekts zu fragen sein.