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Second in a two-volume study of the Nobel Prize winner's long career: "Nelson knows more about Milton Friedman's economics than anyone else alive." -Business Economics This study is the first to distill Nobel Prize winner Milton Friedman's vast body of writings into an authoritative account of his research, his policy views, and his interventions in public debate. With this ambitious new work, Edward Nelson closes the gap: Milton Friedman and Economic Debate in the United States is the defining narrative on the famed economist, the first to grapple comprehensively with Friedman's research…mehr

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Produktbeschreibung
Second in a two-volume study of the Nobel Prize winner's long career: "Nelson knows more about Milton Friedman's economics than anyone else alive." -Business Economics This study is the first to distill Nobel Prize winner Milton Friedman's vast body of writings into an authoritative account of his research, his policy views, and his interventions in public debate. With this ambitious new work, Edward Nelson closes the gap: Milton Friedman and Economic Debate in the United States is the defining narrative on the famed economist, the first to grapple comprehensively with Friedman's research output, economic framework, and legacy. This two-volume account provides a foundational introduction to Friedman's role in several major economic debates that took place in the United States between 1932 and 1972. This second volume covers the years between 1960 and 1972-years that saw the publication of Friedman and Anna Schwartz's Monetary History of the United States. The book also covers Friedman's involvement in a number of debates in the 1960s and 1970s, on topics such as unemployment, inflation, consumer protection, and the environment. As a fellow monetary economist, Nelson writes from a unique vantage point, drawing on both his own expertise in monetary analysis and his deep familiarity with Friedman's writings. Using extensive documentation, the book weaves together Friedman's research contributions and his engagement in public debate, providing an unparalleled analysis of Friedman's views on the economic developments of his day. "No previous biographer has Nelson's deep and sophisticated understanding of monetary economics." -Economic History

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Autorenporträt
Edward Nelson is an economist in the division of monetary affairs at the Board of Governors of the Federal Reserve System.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 31.01.2022

Milton Friedmans Glanzzeit
Edward Nelson rekonstruiert ein wichtiges Werk

Das Interesse am Werk Milton Friedmans (1912 bis 2006) nimmt nicht nur in den Vereinigten Staaten aus zwei Gründen zu. Die steigenden Inflationsraten werfen die Frage auf, ob an der von Friedman wortmächtig vertretenen, vom ökonomischen Mainstream aber verbannten These eines engen Zusammenhangs zwischen Geldmenge und Inflationsrate vielleicht doch etwas dran ist. Zudem erinnern sich in einer Zeit zunehmenden Staatsvertrauens Freiheitsfreunde an Friedmans Lobpreisung von Liberalismus und Marktwirtschaft in seinen auch in deutscher Sprache erschienenen internationalen Bestsellern "Capitalism and Freedom" ("Kapitalismus und Freiheit") und "Free to Choose" ("Chancen, die ich meine").

Mit Friedmans Werk und Wirken als Ökonom zwischen 1932 und 1972 befasst sich ein voluminöses zweibändiges Werk des Ökonomen Edward Nelson. In zwei weiteren Bänden soll Friedmans Wirken in den Jahren nach 1972 behandelt werden - also jene Zeit, in der eine an der Geldmenge ausgerichtete Politik in mehreren Ländern ausprobiert und überwiegend bald wieder verworfen wurde. Das Jahr 1972 als Endpunkt für die ersten beiden Bände begründet Nelson mit der Ansicht, zu diesem Zeitpunkt habe Friedmans Laufbahn als innovativer ökonomischer Denker ein Ende gefunden.

Über Friedman als bekanntesten Vertreter der liberalen Chicago-Schule, die dem interventionistischen keynesianischen Geist entgegentrat, wurde viel geschrieben. Weniger bekannt ist, wie sehr Friedman seine Laufbahn als ein im Geiste von Keynes arbeitender Ökonom begonnen hatte und sich auch noch später eine Wertschätzung für den britischen Ökonomen bewahrte - allerdings weniger für dessen Nachfolger.

Seine eigenen Akzente begann der in New York geborene Ökonom in den Fünfzigerjahren in Chicago zu setzen. Er distanzierte sich von der damaligen Mehrheitsmeinung der Ökonomen; stattdessen befürwortete er eine auf der alten Quantitätstheorie beruhende Renaissance der Geldpolitik. Die Quantitätstheorie postuliert einen engen Zusammenhang zwischen der Geldmenge und der Inflationsrate. Später wurde hierfür der Begriff Monetarismus geprägt.

Aufmerksamkeit erlangte Friedman anfangs durch empirische Arbeiten wie das mit Anna J. Schwarz verfasste Buch "Monetary History of the United States". Darin vertraten die Autoren die Idee, die verheerende Depression der Dreißigerjahre sei das Ergebnis einer zu straffen Geldpolitik gewesen, nicht aber Ausdruck eines marktwirtschaftlichen Versagens, das eine aktive Finanzpolitik begründe. Auch für die Nachkriegszeit legte Friedman Arbeiten vor, die in einer an strengen Regeln ausgerichteten Geldpolitik im Vergleich zu aktiver Finanzpolitik die bessere Konjunktursteuerung sahen.

Nelson zeigt, wie schwer sich die Keynesianer lange Zeit taten, diese Kritik überhaupt ernst zu nehmen. Friedmans Empirie war hinterfragbar, vor allem aber schien er auch aus Sicht mancher Anhänger kein konkurrenzfähiges theoretisches Arsenal zu besitzen. Nelson verwendet viel Platz und Mühe, um ein solches Arsenal zu rekonstruieren, aber er räumt ein, dass es hierfür auch der Analyse wenig bekannter Arbeiten Friedmans bedarf.

Friedman selbst hielt seinen Konkurrenten Paul Samuelson aus dem Blickwinkel mathematisch formulierter Wirtschaftstheorie für überlegen; für sich beanspruchte er jedoch, den für eine gute Wirtschaftspolitik besseren Rahmen zu liefern. Respekt schuf sich Friedman durch einen sehr aggressiven und pointierten Diskussionsstil, hinter dem sich nicht nur ein sehr wacher Intellekt verbarg, sondern auch eine beneidenswerte Gabe, komplizierte ökonomische Sachverhalte nachvollziehbar zu erläutern.

Friedmans theoretisches Meisterstück war das Konzept der "natürlichen Rate der Arbeitslosigkeit", die durch expansive Geldpolitik nicht gesenkt werden kann. In diesem Zusammenhang zeigte er die Bedeutung von Erwartungen für die Wirksamkeit von Geldpolitik. Nelson analysiert einprägsam, wie sehr dieses Konzept die wirtschaftswissenschaftliche Forschung in den Siebziger- und Achtzigerjahren befruchtet hat und in welch starkem Maße die moderne makroökonomische Theorie, obgleich sie sich wieder auf Keynes beruft und völlig andere Modelle verwendet, auch durch Gedanken Friedmans geprägt ist. Eine Renaissance der Orientierung der Geldpolitik an der Geldmenge ist daraus allerdings nicht gefolgt.

Friedman vertrat die Auffassung, seine Arbeit als Ökonom stehe gänzlich unabhängig von seiner Arbeit als Herold des Liberalismus. Selbst ein keynesianischer Widersacher wie Franco Modigliani schien dem mit seinem berühmten Satz zuzustimmen, man könne im Prinzip gleichzeitig Monetarist und Sozialist sein. Nelson äußert begründete Zweifel an dieser These: Die Wirksamkeit Friedmans als Ökonom erklärt sich nicht nur mit seinen Arbeiten zur Geldpolitik, sondern auch mit seiner Strahlkraft als Befürworter der Marktwirtschaft, die ihm Anhänger unter Fachkollegen wie unter Politikern zuführte. GERALD BRAUNBERGER

Edward Nelson: Milton Friedman & Economic Debate in the United States 1932 -1972. Volume 1 (738 Seiten) und Volume 2 (588 Seiten). Chicago University Press, Chicago 2020, Preis je Band: 50 Euro.

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