Geist und Zeit sind schwer fassbar. Es hat sich noch keine große Theorie herausgebildet, die eine grundlegende Lösung für die vielen Rätsel und Verwirrungen im Zusammenhang mit den beiden Begriffen bieten würde. Es gibt nicht einmal einen Konsens über die Verwendung der Begriffe "Geist" und "Zeit". Diese Situation ist weder eine semantische noch eine theoretische Katastrophe. Vielmehr führt sie zu der anspruchsvollen interdisziplinären Aufgabe, die Verbindungen zwischen neurowissenschaftlichen Erkenntnissen, psychometrischen Ansätzen und Untersuchungen in den Disziplinen Psychologie, Wissenschaftstheorie, Erkenntnistheorie, Sprachphilosophie und Philosophie des Geistes herauszuarbeiten. Die Beiträge dieses Bandes erkunden in interdisziplinärer Arbeitsteilung die semantischen, systematischen und empirischen Konstellationen von Geist und Zeit. Sie verzichten auf eine große Theorie und beschränken sich darauf, jene Konturen von Geist und Zeit nachzuzeichnen, die mit ihren jeweiligen Methoden zugänglich sind und aus denen sich am Ende ein größeres Bild ergeben kann.
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