Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Geowissenschaften / Geographie - Bevölkerungsgeographie, Stadt- u. Raumplanung, Note: gut, Technische Universität Chemnitz, Sprache: Deutsch, Abstract: „Minderheiten in Europa, ein ewig junges Thema“ Mit diesem Titel einer Tagung der Akademie für Politische Bildung Tutzing lässt sich recht eingängig jenes Problemfeld beschreiben, das auch im Jahr 2013 eines der politisch und medial bestimmendsten blieb. So wurden jüngst etwa die Urteile im breit rezipierten „Roma-Mordprozess“ in Ungarn gefällt – dabei gab es zwar (echte) lebenslängliche Haftstrafen für die Täter, allerdings nur wegen „Mordes aus niederen Beweggründen“ und nicht etwa aus Gründen des Terrorismus oder wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit, was bei Beobachtern das schreckliche Gefühl verstärkte: „Ein Zigeunerleben“ sei in Ungarn schlicht und ergreifend „nicht so viel wert“. Am 19. Januar diesen Jahres stürmte indes während der Rede des türkischen Minderheitsführers in Bulgarien, Ahmed Dogan, ein bewaffneter Mann die Bühne und richtete seine Pistole auf den Kopf des Politikers. Dogan schlug dem vermeintlichen Attentäter die Pistole aus der Hand, dieser wurde dann von Sicherheitskräften überwältigt. Jene Beispiele für medial Aufmerksamkeit erregende Ereignisse im Zusammenhang mit Minderheiten illustrieren stellvertretend, dass auch mitten im demokratischen und rechtstaatlichen Staatenverbund Europa, Themen wie Minderheitenschutz, Minderheitenrechte und die Diskussion über ihre bessere Integration beziehungsweise die Bewahrung von Besonderheiten jener Gruppen, aktuell bleiben keineswegs beendet sind. Zudem ist die Debatte über Minderheiten in den vergangenen Jahren häufig auf einer rein juristischen Ebene geführt worden, die den praktischen Problemen nicht immer gerecht wird. Daher scheint es nur folgerichtig, dass sich vorliegende Arbeit mit der Position jener zwei Minderheiten, auf die sich die soeben geschilderten Vorfälle beziehen sowie, stellvertretend für eine Deutsche Minderheit im Ausland, die deutsche Bevölkerungsgruppe in Polen konzentriert. Sie nimmt ihren Ursprung dabei auch in einem Referat nebst anregender Diskussion im Seminar „Sozioökonomischer Wandel in Ostmitteleuropa und seine räumlichen Auswirkungen“ während des Sommersemesters 2013 an der Technischen Universität Chemnitz.