Kurzbeschreibung:
Für die einen ist dieses Wesen ein Wunder, für die anderen der neue Messias oder eine mörderische Waffe: Mingus. Alle wollen ihn haben. Er ist aus den Wäldern gekommen und ahnte nichts von seiner Einzigartigkeit. Ein Mädchen war bei ihm, Nin, vor Jahren entführt aus der Stadt.
Alle denken, er hätte sie geraubt. Niemand glaubt Nin, als sie beteuert, dass Mingus ihr Retter sei.…mehrKurzbeschreibung:
Für die einen ist dieses Wesen ein Wunder, für die anderen der neue Messias oder eine mörderische Waffe: Mingus. Alle wollen ihn haben. Er ist aus den Wäldern gekommen und ahnte nichts von seiner Einzigartigkeit. Ein Mädchen war bei ihm, Nin, vor Jahren entführt aus der Stadt. Alle denken, er hätte sie geraubt. Niemand glaubt Nin, als sie beteuert, dass Mingus ihr Retter sei. Alle suchen ihn. Doch Mingus findet immer wieder Unterstützer, die ihn vor allem für ihre Ziele einzuspannen versuchen. Dabei will er nur eins: Nin finden und mit ihr dorthin zurückkehren, wo sie beide glücklich waren. Für Nin ist es unerträglich, nicht zu wissen, ob Mingus noch lebt. Er muss leben, sie würde doch spüren, wenn der Liebe ihres Lebens etwas Schreckliches zugestoßen wäre. Und so macht sie sich auf die Suche...
(Quelle: dtv Verlag)
Meine Meinung:
Mingus ist eine Chimäre, halb Mensch, halb Tier. Er wurde von einem Wissenschaftler erschaffen und lebt mit seinem „Papa“ weit ab in den Wäldern. Als sein Papa stirbt ist er noch jung, wild und unerfahren. In Papas Labor findet er einen „kleinen Bruder“, ein Mädchen, das vor einiger Zeit entführt wurde, mit dem Mingus sich nun durch die Wälder schlägt Richtung Megacity.
Dort in der Stadt sieht jeder etwas anderes in Mingus. Die einen bewundern ihn, andere wollen Macht durch ihn und wieder andere fürchten ihn. Nur Nin, das Mädchen, aber liebt Mingus.
Als die beiden getrennt werden setzt Nin alles ihr Mögliche daran Mingus wiederzufinden …
„Mingus“ ist eine etwas andere Dystopie, geschrieben von Keto von Waberer.
Der Protagonist und Namensgeber des Buches Mingus ist halb Mensch, halb Löwe. Um ihn dreht sich die gesamte Geschichte. Leider aber ist Mingus in meinen Augen ein etwas schwieriger Charakter, der teilweise kaum nachvollziehbare Handlungen unternimmt. Eine Beziehung zu ihm aufzubauen war ungemein schwierig. Zu Beginn ist Mingus eher ungebildet und wild, zum Ende hin wird er ruhiger und gebildeter. Seine Entwicklung ist nachvollziehbar.
Nin, Mingus „kleiner Bruder“, ist ein Mädchen, das vor einiger Zeit aus der Stadt entführt wurde. Sie wird von Mingus im Labor des Wissenschaftlers gefunden und schlägt sich mit ihm zusammen Richtung Megacity durch. Nin besitzt einen Robohund namens Gonzo, der doch recht menschliche Verhaltenszüge besitzt. Nin war mir wesentlich zugänglicher als Mingus.
Leider bleiben die anderen Charaktere recht unpersönlich und schwach, so dass auch zu ihnen kaum eine Bindung möglich war.
Der Schreibstil der Autorin ist ziemlich abgehackt. Es gibt viele kurze Sätze, was den Lesefluss recht holprig macht. Der Einstieg ins Buch war relativ schwer dadurch, zum Ende hin wurde es dann aber besser.
Die Handlung wird aus ständig wechselnden Perspektiven im Präsens geschildert. Zu Beginn ist das ziemlich verwirrend. Außerdem gibt es des Öfteren Rückblenden, die aber das Lesen wiederum interessant machen. Dennoch richtige Spannung wollte einfach nicht aufkommen, leider.
Die Welt in der „Mingus“ angesiedelt ist wird von Keto von Waberer leider auch nicht wirklich beschrieben. Hier und da gibt es Andeutungen aber warum die Welt so ist, wie sie ist, bleibt leider im Dunklen.
Das Ende wirkt abgeschlossen aber aufgrund der fehlenden Informationen über die Welt und ihre Bewohner bleiben ziemlich viele offene Fragen zurück.
Fazit:
„Mingus“ von Keto von Waberer ist eine Dystopie, die sich von der Masse abhebt.
Die Idee hinter dem Buch ist durchaus interessant, doch leider hat die Autorin das vorhandene Potential nicht wirklich genutzt.
Wenn man Dystopien mag und sich auf dieses doch unkonventionelle Buch einlassen kann, dann könnte es ein durchaus lesenswertes Buch sein.
Mir aber fehlte leider doch zuviel. Schade.