Was treibt Menschen dazu, sich mitten am Tag in finstere, kleine, verrauchte Wettlokale zu begeben, um dort in völliger Monotonie und Abschottung ihren gesamten Lohn, ihr Arbeitslosengeld, ja selbst die Kinderbeihilfe für ihren Sohn, ihre Tochter, in kleine Wettscheine aus Thermopapier umzuwechseln und damit auf Spiele zu setzen, die bereits vor Jahren stattgefunden haben? Der junge österreichische Autor Ilir Ferra hat sich über ein Jahr dieser Frage gestellt, indem er in einem Wettbüro in der Niederhofstraße selbst die Stelle eines Einschreibers angenommen hat, als Mittelsmann zwischen Spielern und Wettsystem. Seine Erfahrungen und Beobachtungen bündelt er zu einem Roman von filmischer Dichte, in dem der Leser durch das Auge des Ich-Erzählers auf Tuchfühlung mit den sonderbarsten und gleichzeitig alltäglichsten Menschen geht. Für sie ist die Zukunft, die mit jedem Spiel neu beginnt, allein die Möglichkeit zu gewinnen. Alles andere, Vergangenheit, Gegenwart, hört auf zu existieren. Doch die Zukunft zieht schneller ab, als man denkt, und was bleibt, ist ein substanzielles Minus, ein Mangel auf Lebenszeit.
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