Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Politik - Region: Mittel- und Südamerika, Note: 1,3, Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Vereinigten Staaten traten zum Ende des 19. Jahrhunderts zunehmend auf die große Bühne der Weltpolitik. Mit dem Abschluss der jahrzehntelangen Kontinentalexpansion nach Westen richtete sich nun der Blick auf den pazifischen ebenso wie auf den lateinamerikanischen Raum. Das Eingreifen der USA in den spanisch-kubanischen Krieg 1898 markiert hier den Beginn einer neuen Phase der offensiven Interventionspolitik in ganz Mittelamerika. In den folgenden Jahrzehnten führte diese Politik zur langfristigen Besetzung oder Kontrolle zahlreicher Nachbarstaaten. Auf dem Höhepunkt dieser Entwicklung werden die Vereinigten Staaten mit Kuba, Haiti, der Dominikanischen Republik und Puerto Rico beinahe alle größeren Karibikinseln besetzt halten, ebenso wie Panama und Nicaragua. Wie aber kam es zu einer solchen Entwicklung? Lag diesem Prozess eine stringente Außenpolitik zugrunde oder gehorchte jede Intervention ihren eigenen Regeln und Zwängen? Inwieweit kann man Gemeinsamkeiten und Unterschiede in Intention, Verlauf und Ergebnis der Interventionen beobachten? Im Rahmen dieser Arbeit sollen zur Beantwortung dieser Fragen exemplarisch drei verschiedene Interventionen der USA untersucht und verglichen werden: Das Eingreifen in Kuba 1898, die Intervention in Panama 1903 und schließlich das Engagement in Nicaragua 1910 und 1912. Hierbei soll der Schwerpunkt weniger auf der Beschreibung des konkreten Verlaufs der Interventionen selbst, sondern vielmehr auf der Betrachtung der Vor- und Nachgeschichte liegen. Es sollen also zunächst jeweils folgende Fragen geklärt werden: Welche Intentionen und Motivationen haben die USA im Vorfeld zum Eingreifen bewegt? Welche Begründungen und Rechtfertigungen wurden hierzu aufgeführt? Gab es einen gesellschaftlichen und politischen Konsens oder unterschiedliche Meinungen innerhalb der Vereinigten Staaten? Auch ein Blick auf die jeweilige Geschichte der bilateralen Beziehungen vor der Intervention scheint sinnvoll, um das Geschehen in einen größeren Zusammenhang einordnen zu können. Außerdem soll jeweils das Resultat der Interventionen genauer untersucht werden. Wurden die im Vorfeld formulierten Ziele erreicht? Rechtfertigten die Begründungen das Eingreifen? Welche Folgen hatte die Intervention für das jeweilige Land und für die USA selbst? Wer profitierte letztlich davon?
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