Studienarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Geschichte - Afrika, Note: 2,7, Christian-Albrechts-Universität Kiel, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit behandelt das Thema der Missionsgesellschaften in Deutsch-Südwestafrika und versucht herauszufinden, welche positiven und negativen Einflüssen diese auf das Land hatten. Deutsch-Südwestafrika stellt ein zwar forschungsliterarisch weniger rezensiertes, dafür umso kontroverser zu diskutierendes Kapitel der deutschen Geschichte dar. Bedingt durch die Besonderheiten in der Geografie und den Umgang der Kolonialverwaltung mit der Kolonie nimmt dieses eine spezielle Position in der deutschen Geschichtsschreibung ein und erscheint schwer zu bewerten. Viele Gruppen aus Kolonialverwaltung, Siedlern, Unternehmer, indigenen Bevölkerungsgruppen, Militär und Missionen trafen aufeinander. Es wurden hochgradig fragwürdige Entscheidungen getroffen, die es schwierig machen, eine klare Aussage über den Erfolg oder Misserfolg der kolonialen Verwaltung zu treffen. Die Missionsgemeinschaft stellt einen sehr frühzeitig agierenden und prinzipiell unabhängigen, de facto aber kooperativen Partner der Kolonialverwaltung dar. Während viele andere der beteiligten Gruppen wirtschaftliche oder politische Ziele verfolgten, war das deklarierte Engagement der Missionsgesellschaften auf die indigenen Bevölkerungsgruppen und deren Missionierung ausgerichtet. Interessant ist nun zu untersuchen, in welchem Ausmaß an diesem Ziel festgehalten wurde, sobald das Wohl dieser Menschen durch die Kolonialverwaltung gefährdet wird und welche Konsequenzen daraus entstehen. Gegenstand der Untersuchung sind die Jahresberichte der Rheinischen Missionsgesellschaft. Hierbei handelt es sich zwar um Eigendarstellungen, welche aus bestimmten Perspektiven und Weltanschauungen heraus verfasst wurden, allerdings sind die Quellen umfassend und in der Regel von Zeitzeugen verfasst, weshalb die Interpretation selbiger unter Berücksichtigung einiger Einschränkungen zielführend ist.