Das war wirklich alles andere als die feine Art, als Klaas seine Verlobte Jette einfach vor dem Standesamt hat stehen lassen und sich still und heimlich vom Acker machte. Jetzt, zwei Jahre später, scheint sie die damalige Schmach einigermaßen überwunden zu haben und geht in ihrem Job als
Hochzeitsplanerin voll auf. Für ihre Kunden macht sie alles möglich, sämtliche Wünsche werden berücksichtigt,…mehrDas war wirklich alles andere als die feine Art, als Klaas seine Verlobte Jette einfach vor dem Standesamt hat stehen lassen und sich still und heimlich vom Acker machte. Jetzt, zwei Jahre später, scheint sie die damalige Schmach einigermaßen überwunden zu haben und geht in ihrem Job als Hochzeitsplanerin voll auf. Für ihre Kunden macht sie alles möglich, sämtliche Wünsche werden berücksichtigt, niemand kommt zu kurz. Als bereits die nächste Heiratswillige in Jettes Büro erscheint, ahnt sie noch nicht, dass es sich dabei um Klaas' Verlobte handelt...
Bei Tanja Janz' Romanen ist immer Verlass darauf, dass sie dem Leser eine frische Meeresbrise in die heimischen Gefilde schicken, wodurch das Fernweh angekurbelt wird, welches sich nur stillen lässt, indem man voll und ganz in die Lektüre eintaucht – oder es zumindest versucht. Fast schon möchte man behaupten St. Peter-Ording läge quasi um die Ecke, so bildhaft wird die Umgebung dargestellt. Und wer hätte das Meer nicht gerne direkt vor der Haustür – ein Traum.
Eher das Gegenteil erlebt Jette als Klaas sie, ohne einen Mucks zu sagen, vor dem Ja-Wort sitzenlässt und abhaut. Dass sie sich dennoch nicht einschüchtern lässt und voll und ganz für ihren Job brennt, vielleicht sogar mehr denn je, spricht absolut für sie. Dennoch bleibt Jette leider, wie sämtliche andere Protagonisten auch, in der Darstellung zu oberflächlich. So baut sich eine gewisse Distanz auf, die schwer bis gar nicht zu überbrücken ist. Dadurch bleibt auch das Geschehen als solches zu weit entfernt, um gefühlsmäßig tatsächlich nah dran zu sein.
Inwiefern es sich bei den Ereignissen um klischeehafte oder vorhersehbare Situationen handelt, muss jeder Leser individuell entscheiden, vor allem auch, ob er dies als positiv oder negativ erachtet. Manches Mal möchte man ja durchaus in seinen Gedankengängen bestätigt werden. Vielleicht versteckt sich sogar die ein oder andere Überraschung innerhalb der Erzählung. Was auf jeden Fall ganz offensiv ausgespielt wird ist der Humor, der gezielt eingesetzt und gekonnt platziert wird, um der Geschichte Witz zu verleihen, auch wenn es manchmal schon fast sarkastisch wird.
Im Großen und Ganzen ist „Mit dir auf Düne sieben“ eine locker-leichte Geschichte, die am Strand oder auf dem Balkon einige Stunden gute Unterhaltung bietet und den Alltag auszusperren vermag.