Um ehrlich zu sein, ich hatte keine allzu hohen Erwartungen an „Mit dir hatte ich nicht gerechnet“. Ich rechnete nicht mit origineller Raffinesse, sondern mit kurzweiliger Unterhaltung. Etwas anderes als Unterhaltung will dieses Buch auch gar nicht sein und das ist völlig in Ordnung. Dennoch wurden
mir hier einmal mehr die Unterschiede zwischen guter und schlechter Unterhaltung…mehrUm ehrlich zu sein, ich hatte keine allzu hohen Erwartungen an „Mit dir hatte ich nicht gerechnet“. Ich rechnete nicht mit origineller Raffinesse, sondern mit kurzweiliger Unterhaltung. Etwas anderes als Unterhaltung will dieses Buch auch gar nicht sein und das ist völlig in Ordnung. Dennoch wurden mir hier einmal mehr die Unterschiede zwischen guter und schlechter Unterhaltung aufgezeigt.
Prinzipiell hätte es was werden können. Hollywood Schnulzen kommen meistens gut, wie leben doch alle für dieses Drama. Auch das Konzept von der toughen, vom Leben gebeutelten Protagonistin und dem auf den ersten Blick oberflächlich erscheinenden Typen, der ihr Herz aus durchwachsenen Motiven erobern will, ist zwar nichts neues, funktioniert jedoch immer wieder prima.
Was ging also bei der Umsetzung schief? Zuerst einmal ließ die Figurengestaltung doch sehr zu wünschen übrig. Obwohl Fiona mit etlichen Attributen ausgestattet ist, die teilweise mit ihrer schweren Vergangenheit zu tun haben, bleibt ihr Charakter flach und man ist nicht in der Lage, eine wirkliche Bindung zu ihr herzustellen. Wie auch, wenn die Leserschaft nur Vages über sie erfährt? Klar, irgendwo ist dieser Nebel um die Ereignisse damals am Set auch geplant und berechtigt. Aber dieses ungeschickte Zurückhalten entscheidender Informationen macht die Geschichte nicht spannender, sondern lässt lediglich Fionas Handlungsweisen irrational und unreif erscheinen.
Sam ist mindestens genauso unreif, wenn nicht noch mehr. Ist das das Los von Teeniestars? Immerwährende Pubertät? Abgesehen davon habe ich keine wirkliche Meinung zu ihm. Abgehoben, oberflächlich – natürlich ist er wahnsinnig heiß, natürlich hat er ein schiefes Lächeln, natürlich liegt ihm die Frauenwelt zu Füßen. Man kennt’s.
Durch diese schlampige Charakterarbeit, hat es die Lovestory natürlich alles andere als leicht und Schmetterlinge haben leider keine Chance. Entsprechend den beiden Figuren war auch ihre Beziehung zueinander wahnsinnig unreif: Ein ständiges hin und her gepaart mit Kommunikationsproblemen lässt außer einem gelegentlichen Stirnrunzeln oder Augenrollen nur wenig Emotion, geschweige denn Knistern zu.
Tatsächlich würde ich jedoch über all die oben genannten Punkte großzügig hinwegsehen, wenn da nicht der Schreibstil wäre. Bei aller Liebe, ich traue es mich fast nicht schreiben, aber ich habe selten etwas so grottiges gelesen.
Die Tendenz zu unnötig langen Bandwurmsätzen ist definitiv vorhanden und hat mich auch definitiv gestört. Katie Cotugno, du bist kein Cicero und wirst auch keiner werden, also mach ab und an nen Punkt.
Darüber hinaus habe ich den Eindruck, die Autorin versucht ihren sonst doch recht unspektakulären, beinahe plumpen Erzählstil durch eine unverhältnismäßig große Menge an Metaphern und Vergleichen aufzupeppen. Bildhafte Sprache schön und gut, aber ein Waschbrettbauch, auf dem man Grasflecken einer Jeans rausbekommt? Bitte? Das kann doch niemand ernst meinen.
Aber genug gemotzt, es gibt auch Positives zu vermerken: Dieses Buch ist so dermaßen schlecht, dass es irgendwo auch wieder sehr unterhaltsam wird, ähnlich wie bei Trash-TV. Ich bin zwar nach wie vor der Meinung, dass das, was wir hier zu Lesen bekamen, äußerst schlechte Unterhaltung ist, aber es ist nichtsdestotrotz Unterhaltung.
Und absoluter Geheimtipp: Dieses Buch vorzulesen ist Entertainment auf einem ganz neuen Level. Sorgt garantiert für viele Lästereinen und Gegacker xD